Der Welthandelstracker der Hamburg Commercial Bank (HCOB) umfasst die Export- und Importdaten aus 81 Ländern und signalisiert die Entwicklung des Welthandels. «Im Oktober rechnen wir mit einem Welthandelswachstum von plus 0,6 Prozent», sagte HCOB-Chefvolkswirt Cyrus de la Rubia. Die USA (-0,3 Prozent) und die Euro-Zone (-0,2 Prozent) dürften nicht besonders erfreulich abgeschnitten haben. «Auch die anderen Regionen stagnieren weiter.»
Daten des RWI-Instituts zeigen ebenfalls eine schwächelnde Konjunktur. Der Containerumschlag-Index der Essener Regierungsberater und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) sank im Oktober saisonbereinigt auf 131,7 Punkte, nach 132,3 Zählern im Vormonat. «Nach dem deutlichen Anstieg des Containerumschlags der vergangenen zwei Jahre zeichnet sich nun eine Verlangsamung ab», sagte RWI-Konjunkturchef Torsten Schmidt. Der kräftige Rückgang in China deute darauf hin, dass die konjunkturelle Schwäche auch den Aussenhandel erfasse. «Die europäischen Häfen sind dagegen weiter auf Erholungskurs.» So sei der Nordrange-Index, der Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung im nördlichen Euroraum und in Deutschland gebe, von September auf Oktober von 111,6 Zählern auf 113,4 Punkte «kräftig gestiegen».
Die deutsche Wirtschaft dümpelt derzeit am Rande einer Rezession. Während die Inlandsnachfrage mit dem privaten Konsum kaum vorankommt, fehlen auch Impulse von aussen für die exportorientierte Wirtschaft. Wegen geopolitischer Risiken und der anstehenden Neuwahl in Deutschland ist die Verunsicherung bei vielen Firmen und Verbrauchern gross.
(Reuters)