In Indien wird Getreide in Grossmärkten bisher zu garantierten Mindestpreisen gehandelt. Nun sollen die Farmer ihre Ware ohne Mittelmänner auch direkt an Privatfirmen verkaufen können. Die Regierung argumentiert, dass sie auf dem freien Markt höhere Gewinne erzielen könnten. Doch die Bauern befürchten einen Preisverfall, weil sie sich in Verhandlungen mit Grosskonzernen in einer schlechten Position wähnen. Viele indische Bauern haben Geldsorgen. Immer wieder gibt es deshalb auch Suizide.

Am Freitag hatte die indische Polizei Wasserwerfer, Tränengas, Stacheldraht und Barrikaden eingesetzt, um die Bauern aus Neu Delhi rauszuhalten. Anschliessend erlaubte sie ihnen jedoch einen friedlichen Protest in der Millionenmetropole. Die Landwirtschaft hat einen Anteil von rund 15 Prozent an der indischen Volkswirtschaft und ist Lebensgrundlage für rund 58 Prozent der Bevölkerung des 1,3-Milliarden-Einwohner-Landes.

(SDA)