Angesichts der hohen Bewertungen gebe es mit Blick auf die in dieser Woche anstehenden Quartalsbilanzen der Tech-Riesen Apple , Amazon , Meta , Alphabet und Microsoft «keinen Raum für Enttäuschungen», betonte Analyst Thomas Altmann von QC Partners. Auch Marktexperte Andreas Lipkow sieht die Luft recht dünn für weitere Kursgewinne. Zudem fehle es an Klarheit für eine nachhaltige Konjunkturerholung in Deutschland.

Ob ein mögliches Rekordhoch des Dax überhaupt Bestand hätte, müsste sich ohnehin erst noch zeigen. Am Mittwochabend entscheidet die US-Notenbank Fed über die Leitzinsen. Anleger erhoffen sich von der turnusmässigen Sitzung Aufschluss über den weiteren geldpolitischen Pfad der Notenbank. Die an den Finanzmärkten heiss diskutierte Frage ist, wann die Fed erstmals nach längerer Zeit wieder die Zinsen senkt und wie viele Zinssenkungen es in diesem Jahr geben wird.

Unter den Einzelwerten sorgten Delivery Hero als MDax-Schlusslicht mit einem Rekordtief für Aufsehen. Aktuell notieren sie 5,3 Prozent im Minus. Der Essenslieferdienst ist aus der Beteiligung am Konkurrenten Deliveroo ausgestiegen und hat die rund 68 Millionen Aktien mit einem gut siebenprozentigen Abschlag zum Deliveroo-Schlusskurs vom Vortag platziert. Den Preisabschlag nannte ein Händler ein «nicht gerade überzeugendes Signal». Beim Einstieg vor rund zweieinhalb Jahren habe Delivery Hero etwa das Dreifache für den nun veräusserten Anteil bezahlt.

Die Aktien von SAP stellten am Dienstag gleich zwei Bestmarken auf: Mit 163,08 Euro schafften sie ein weiteres Rekordhoch und erstmals auch einen Börsenwert von 200 Milliarden Euro. Damit führt der Softwarekonzern die Rangliste der wertvollsten Dax-Titel klar an. Auf Rang zwei und drei folgen Siemens mit 134 Milliarden Euro und Airbus mit 118 Milliarden Euro. Zuletzt notierten die SAP-Papiere 0,3 Prozent im Plus und bauten ihre Gewinnserie 2024 auf mehr als 16 Prozent aus.

Die Aktien des Laborausrüsters Sartorius fielen zeitweise um bis zu 4,8 Prozent und zuletzt um 1,1 Prozent, nachdem der Wettbewerber Danaher für das Gesamtjahr einen Umsatzrückgang im niedrigen einstelligen Bereich gegenüber dem Vorjahr prognostiziert hatte. Die Kursschwäche von Sartorius bietet Anlegern nach Ansicht der Citigroup-Analysten eine Kaufgelegenheit.

Volkswagen könnte bei der Investorensuche für seine Batteriesparte Kreisen zufolge mehr Zeit brauchen. Wegen eingetrübter Aussichten für den Elektroauto-Absatz verschiebe VW die Suche nach Geldgebern, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Der Autobauer erwiderte, beim Finanzierungsplan für den Aufbau des Geschäfts der Batterietochter PowerCo zu bleiben und ab diesem Jahr für Geldgeber von aussen offen zu sein. Das Interesse von Investoren bleibe hoch, ein Börsengang sei eine Option für die Zukunft. Die anfangs nachgebenden VW-Vorzüge erholten sich und notierten zuletzt 0,5 Prozent höher.

Die Titel von Hapag-Lloyd gerieten nach vorläufigen Geschäftszahlen der Reederei mit minus 7,1 Prozent unter Druck. Nach Aussage eines Händlers liegt der operative Gewinn (Ebit) 2023 mit 2,5 Milliarden Euro unter der Konsensschätzung. Im laufenden Jahr sei mit einem deutlichen Umsatzrückgang zu rechnen und der zuletzt starke Anstieg der Frachtraten dürfte ein Ende finden.

Der Euro wurde zuletzt mit 1,0836 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0823 Dollar festgesetzt.

Die Umlaufrendite deutscher Bundesanleihen stieg von 2,23 Prozent am Vortag auf 2,24 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,03 Prozent auf 126,14 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,31 Prozent auf 134,69 Zähler./edh/jha/

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---

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