Schwyz erhält überraschend eine völlig neue Ständevertretung. Denn neben Petra Gössi wechselt auch Nationalrat Pirmin Schwander (SVP) in die kleine Kammer. Er konnte den Sitz des zurücktretenden Schwyzer SVP-Ständerats Alex Kuprecht verteidigen.
Maillard auf Anhieb gewählt
Die Waadtländer Wählenden machten überraschend den Sozialdemokraten Pierre-Yves Maillard zum neuen Ständerat. Der Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds ist im ersten Wahlgang gewählt worden. FDP-Mann Pascal Broulis landete auf dem zweiten Platz und muss am 12. November in den zweiten Wahlgang.
Im Kanton Neuenburg verliert die FDP einen Sitz an die SP. Baptiste Hurni (SP) schnappte Philippe Bauer (FDP) den Sitz weg. Bauer war seit 2019 Ständerat. Die ebenfalls 2019 neu gewählte Céline Vara von den Grünen hingegen schaffte die Wiederwahl.
Offen ist das Rennen in Freiburg und im Wallis. Isabelle Chassot (Mitte/FR), Präsidentin der parlamentarischen Untersuchungskommission zur CS-Notfusion, und Johanna Gapany (FDP/FR) müssen in einen zweiten Wahlgang. Gleich ergeht es den Wallisern Beat Rieder und Marianne Maret (beide Mitte).
Um die Wiederwahl bangen muss auch der Parteilose Thomas Minder (SH), der seit zwölf Jahren in der SVP-Fraktion politisiert. Der als «Vater der Abzockerinitiative» bekannt gewordene Unternehmer landete hinter dem SP-Kandidaten und muss in eine Stichwahl. Hannes Germann (SVP/SH) hingegen schaffte die Wiederwahl auf Anhieb.
FDP-Präsident wiedergewählt
Auch der Aargau hat erst einen Sitz im Ständerat besetzt. FDP-Parteipräsident Thierry Burkart schaffte die Wiederwahl. Der Sitz des zurückgetretenen Hansjörg Knecht (SVP) ist noch nicht vergeben. Benjamin Giezendanner (SVP) und Gabriela Suter (SP) liegen vorne, Marianne Binder-Keller (Mitte) auf dem vierten Platz.
Im Kanton Solothurn bleibt Pirmin Bischoff (Mitte) Ständerat. Der zweite Sitz wird später vergeben. In der Pole Position befindet sich SP-Nationalrätin Franziska Roth vor Christian Imark von der SVP. Nicht mehr angetreten ist Roberto Zanetti (SP).
Nach der Auszählung in 20 Kantonen liegen die FDP und die Mitte-Partei Kopf an Kopf - beide haben je neun Sitze auf sicher. Die FDP gewann ein Mandat auf Kosten der Mitte-Partei. Die SVP kommt auf bisher vier gesicherte Sitze, die vor allem in städtischen Kantonen vertretene SP auf zwei und die Grünen auf drei.
Acht traten nicht mehr an
Acht Ständeratsmitglieder traten nicht zur Wiederwahl an. Ein Sitz ist vakant: jener von Marina Carobbio Guscetti (SP), welche seit Frühling in der Tessiner Kantonsregierung sitzt. Zu vergeben waren am Sonntag 44 der 46 Ständeratssitze, weil Daniel Fässler (Mitte/AI) und Erich Ettlin (Mitte/OW) schon vorab gewählt worden waren.
Die zweiten Wahlgänge finden zwischen dem 12. und dem 26. November statt. Derzeit hält die Mitte im Ständerat 14 Sitze, die FDP 12, die SVP 7, die SP 6 und die Grünen 5. Thomas Minder (SH) ist parteilos und politisiert in der SVP-Fraktion.
(AWP)