«Das ist nur ein Vorgeschmack auf das, was ab Dezember passiert, wenn das Unternehmen unsere konkreten Lösungsvorschläge nicht ernst nimmt», sagte Betriebsratschefin Daniela Cavallo mit Blick auf das Ende der Friedenspflicht bei Volkswagen Ende November. Danach sind auch Warnstreiks möglich. An der Kundgebung hätten die aus ganz Niedersachsen, Hessen und Sachsen angereisten Mitarbeiter dagegen in ihrer Freizeit teilgenommen. Zuvor waren sie als Demonstrationszug vom Werk zum Stadion gezogen.
«Heute ist die allerletzte Chance für Volkswagen, noch vor Auslauf der Friedenspflicht zu einer guten Lösung zu kommen, die ohne Werksschliessungen und Massenentlassungen auskommt», warnte IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger. Ansonsten drohe ab 1. Dezember eine Eskalation. «Wenn es heute zu keiner Lösung kommt, dann gibt es keine weitere Chance mehr im November. Dann werden wir den Arbeitskampf vorbereiten.»
Arbeitnehmer mit eigenem Zukunftsplan
IG Metall und Betriebsrat hatten am Mittwoch einen eigenen Plan für die Zukunft von VW vorgestellt. Sie bieten an, die nächste Tariferhöhung befristet in einen Zukunftsfonds einzubringen und vorerst nicht auszuzahlen. Voraussetzung wäre aber, dass man in der laufenden Tarifrunde um den VW-Haustarif den jüngsten Pilotabschluss für die Metall- und Elektroindustrie übernimmt, der eine Erhöhung um 5,1 Prozent in zwei Stufen vorsieht.
Volkswagen lehnt bisher jede Erhöhung ab und fordert stattdessen zehn Prozent Lohnkürzung. Auf das Angebot der IG Metall reagierte das Unternehmen am Mittwoch zurückhaltend. Die konkreten Vorschläge müsse man nun finanziell bewerten. Bei der Tarifrunde wolle man dazu «in einen detaillierteren Austausch gehen». Das Unternehmen halte aber an seinen finanziellen Zielen fest. Daher liessen sich Werkschliessungen weiter nicht ausschliessen./fjo/DP/mis
(AWP)