In der Stromerzeugung schlugen unter anderem höhere Gewinne aus der schwedischen Kernenergie sowie geringere Aufwendungen aus der Bewertung von Rückstellungen für CO2-Zertifikate zu Buche. Hinzu kamen erfolgreiche Termingeschäfte. Dem standen unter anderem wegen gesunkener Grosshandelspreise geringere Gewinne aus der Wasserkraft gegenüber.

Uniper bestätigt Prognose für 2024

Uniper bestätigte die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr. Demnach wird weiterhin ein bereinigtes Ebitda von 1,5 bis 2 Milliarden Euro erwartet (Vorjahr: 7,2 Milliarden Euro). Beim bereinigten Konzernüberschuss rechnet das Unternehmen am Ende mit 0,7 bis 1,1 Milliarden Euro (Vorjahr: 4,4 Milliarden Euro). «Die Gewinnsituation von 2023 wird sich in diesem Jahr deutlich normalisieren», hatte Vorstandschef Michael Lewis Ende Februar gesagt.

«Uniper ist gut und im Einklang mit unseren Erwartungen in das Jahr 2024 gestartet», erklärte Finanzvorständin Jutta Dönges laut einer Mitteilung. Sie betonte, dass der Kapitalmarkt die positive Entwicklung der letzten Monate honoriere. So habe etwa die Ratingagentur S&P Anfang März das langfristige Kredit-Rating mit «BBB-» und «stabilem Ausblick» bestätigt.

Uniper zählt zu den grössten Energieunternehmen des Landes. Die Firma ist Deutschlands grösster Gashändler. Beliefert werden mehr als 1000 Stadtwerke und grosse Industrieunternehmen. In Deutschland und vier weiteren europäischen Ländern betreibt das Unternehmen ausserdem viele Kraftwerke, die Strom aus Gas, Kohle, Wasserkraft, Atomkraft und Öl erzeugen. Investitionen in weitere erneuerbare Energien und wasserstofffähige Gaskraftwerke sind geplant. Uniper ist daneben Deutschlands grösster Erdgas-Speicherbetreiber. Investieren will Uniper auch in die Wasserstoffspeicherung. Privatkunden beliefert Uniper ausser bei Fernwärme nicht. Weltweit beschäftigt Uniper rund 7000 Menschen.

2030 will Uniper mehr als 80 Prozent seiner Kraftwerksleistung zur CO2-freien Stromproduktion nutzen, bis 2040 will das Unternehmen vollständig CO2-neutral sein.

Uniper geriet 2022 in Schieflage, nachdem Russland nach dem Angriff auf die Ukraine seine Gaslieferungen erst verringerte und dann einstellte. Die Ersatzbeschaffungen kosteten Milliarden. Damit Uniper nicht in die Knie ging, zahlte Deutschland Beihilfen von rund 13,5 Milliarden Euro und wurde mit über 99 Prozent Mehrheitseigentümer. Der Bund ist verpflichtet, seine Beteiligung bis spätestens 2028 auf höchstens 25 Prozent plus eine Aktie zu reduzieren. Die Beihilfen wurden von der EU-Kommission unter Auflagen genehmigt./tob/DP/mis

(AWP)