Auf Bus- und Strassenbahnlinien sei mit Ausfällen und Verspätungen zu rechnen. Verdi sprach von «Wirkungsstreiks», mit denen man den Druck auf die Arbeitgeber aufrechterhalten wolle.
Bereits am Montag sorgte ein ganztägiger Streik in Betriebshöfen der kommunalen Verkehrsbetriebe von Krefeld, Düsseldorf und Bochum vor allem im Busverkehr für Ausfälle und Verspätungen. «Der Busverkehr in Bochum ist fast komplett zum Erliegen gekommen», sagte Gewerkschaftssekretär Michael Hortig. Dort wurde der zentrale Busbetriebshof der Bogestra bestreikt. Auch umliegende Städte waren betroffen. Strassenbahnen fuhren aber.
In Krefeld rechnete eine Verdi-Sprecherin am Morgen mit Ausfällen und Verspätungen auf den Buslinien der Stadtwerke Krefeld (SWK). Das kommunale Unternehmen sprach von einem stark eingeschränkten Nahverkehr. Strassenbahnen blieben in den Depots.
Bei der Rheinbahn in Düsseldorf wurden drei Betriebshöfe bestreikt. Betroffen waren fast ausschliesslich Buslinien. Die Strassenbahnen und U-Bahnen sollten grösstenteils wie gewohnt fahren, hatte die Rheinbahn mitgeteilt.
In dem Tarifkonflikt geht es um die Arbeitsbedingungen der etwa 30 000 Beschäftigten in den kommunalen Verkehrsbetrieben. Verdi fordert unter anderem zusätzliche freie Tage, um das Personal zu entlasten und die Berufe attraktiver zu machen. Am Montag sollte in Dortmund eine vierte Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern beginnen.
«Unsere nadelstichartigen Streikmassnahmen gelten nicht den Fahrgästen, sondern den Unternehmen», betonte Verdi-Verhandlungsführer Heinz Rech laut Mitteilung. «Viele der Beschäftigten schieben Überstunden vor sich her, die wegen des Personalmangels und Krankenständen von bis zu 20 Prozent nicht abgebaut werden können.»
Die Arbeitgeberseite hatte kürzlich ein neues Angebot vorgelegt, unter anderem mit bis zu vier zusätzlichen freien Tagen für bestimmte Beschäftigtengruppen. Der kommunale Arbeitgeberverband KAV NRW verweist auch auf eine Gehaltserhöhung zum 1. März, eine wirtschaftlich äusserst angespannte Lage und eine enge Personalsituation.
Das Angebot sei zwar «ein Signal der Gesprächsbereitschaft, verhandelt wird aber weiterhin am Verhandlungstisch und nicht auf dem Postweg», hatte Verdi-Vertreter Rech betont. Im Februar und März hatte Verdi mit mehreren Warnstreiks den ÖPNV in NRW über jeweils ein oder zwei Tage weitgehend lahmgelegt./anm/DP/jha
(AWP)