Im Monatsvergleich blieben die Preise stabil. Analysten hatten mit einem Anstieg von 0,1 Prozent gerechnet. Vor allem gesunkene Benzinpreise dämpften den Preisauftrieb.

Aber auch die Kerninflation ging zurück. Die Jahresrate sank von 4,1 auf 4,0 Prozent. Ökonomen hatten mit einer unveränderten Rate gerechnet. Die Kernrate wird von der US-Zentralbank Fed besonders beachtet. Sie gibt den allgemeinen Preistrend nach Meinung von Fachleuten besser wieder als die Gesamtrate, da schwankungsanfällige Komponenten wie Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden.

Gestützt wird die Preisentwicklung noch durch die Wohnkosten. «Nach Herausrechnung der Komponente Wohnen beläuft sich die Inflationsrate auf lediglich 1,5 Prozent», schreibt Dirk Chlench, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg. «Dies veranschaulicht, dass die Kosten für das Wohnen der letzte verbliebene Preistreiber sind.» Chlench geht jedoch davon aus, dass der Anstieg der Wohnkosten nachlassen und die Inflationsrate in einem Jahr auf 2,0 Prozent sinken wird.

Die Zahlen sind von Bedeutung für die Geldpolitik Fed, die ihre Leitzinsen zuletzt nicht weiter angehoben hat. US-Notenbanker haben jedoch weitere Anhebungen nicht ausgeschlossen. Der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel, sieht das Zinshoch jedoch als erreicht an. «Wenn der Mietpreisanstieg in den kommenden Monaten weiter nachlässt, sollte die Inflationsrate deutlich fallen», heisst es in einer Studie. «Der nächste Zinsschritt geht nach unten.»

Der US-Dollar geriet nach den Zahlen zu allen wichtigen Währungen stark unter Druck. Der Euro stieg auf ein Tageshoch von 1,0820 Dollar. Die Kurse an den europäischen Aktienmärkten legten deutlich zu. Die Renditen von US-Staatsanleihen gerieten stark unter Druck./jsl/bgf/he

(AWP)