Die Konjunktur ist schwächer gewachsen als Analysten erwartet haben. Diese waren für die Monate Oktober bis Ende Dezember im Schnitt von einem etwas stärkeren Wachstum um 2,6 Prozent ausgegangen. Obwohl sich das Wachstum verlangsamt, sprechen Experten aber weiter von einer robusten Konjunkturdynamik.
US-Wachstumszahlen werden annualisiert angegeben, also auf das Jahr hochgerechnet. Sie beschreiben, wie stark die Wirtschaft wachsen würde, wenn das Tempo ein Jahr lang anhielte. In Europa wird auf diese Methode verzichtet, weshalb die Zahlen nicht direkt miteinander vergleichbar sind. Um auf eine mit Europa vergleichbare Wachstumsrate zu kommen, müsste man die US-Rate durch vier teilen.
Unter anderem hat ein schwacher Aussenhandel die US-Konjunktur Ende des vergangenen Jahres gebremst. Bei den Exporten von Waren meldete das Ministerium einen Rückgang im vierten Quartal, nachdem sie im Quartal zuvor noch deutlich gestiegen waren. Gestützt wurde die Wirtschaftsleistung hingegen durch einen starken Zuwachs bei den langlebigen Konsumgütern, zu denen auch Autos zählen.
Trotz des schwächeren Wachstums sprechen Ökonomen weiter von einer robusten Konjunktur. «Die US-Wirtschaft ist ein Phänomen», kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank die Daten. Obwohl die Zinsen vergleichsweise hoch sind, lasse sie sich «nicht davon abbringen, robust weiterzuwachsen». Nach Einschätzung von Gitzel wird die US-Wirtschaft vor allem von einem starken privaten Konsum getragen.
Analyst Dirk Chlench von der Landesbank Baden-Württemberg schätzt die Konjunkturdynamik in den USA ebenfalls als «weiterhin sehr robust» ein. «Unsere Wachstumsprognose für das laufende Jahr beträgt 2,0 Prozent», sagte Chlench. Angesichts des Schwungs, welche die US-Wirtschaft in das laufende Jahr mitgenommen habe, könnte das Wachstum aber auch noch stärker ausfallen./jkr/jha/
(AWP)