Das Angebot einer verlässlichen Zusammenarbeit gelte auch «mit Blick auf die Bedrohung, die Russland nach Auffassung aller Nato-Alliierten für die Sicherheit im europäischen Raum darstellt». Die USA und Deutschland sind die wichtigsten Waffenlieferanten der Ukraine. Es gibt Befürchtungen, dass Trump die Hilfe einstellen könnte.

Scholz machte aber auch klar, dass er sich auf Veränderungen im Verhältnis zu den USA einstellt. «Sicher wird vieles unter einer von Donald Trump geführten Regierung anders. Das hat Donald Trump auch immer öffentlich klargemacht», sagte er. «Für uns ist deshalb umso wichtiger, dass wir weiter unsere Gesprächskanäle nach Washington nutzen, dass wir schnell Arbeitsbeziehungen mit der künftigen US-Regierung aufbauen und unsere Standpunkte ansprechen.»

Als Reaktion auf die neue Situation forderte Scholz eine engere Kooperation innerhalb Europas. «Die Europäische Union muss eng zusammenstehen und geschlossen handeln», sagte er. Darauf wolle er Kanzler hinarbeiten und habe sich schon mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron abgestimmt.

Scholz richtete als Konsequenz aus der Situation in den USA aber auch einen Appell an die Menschen in Deutschland. «Wir haben gesehen, wie sehr die Amerikanerinnen und Amerikaner zwischen den beiden grossen politischen Lagern gespalten sind, auch wie sehr das auch Familien, Freunde, Kolleginnen und Kollegen, ja ein ganzes Land zerreissen kann», sagte er. «Ich wünsche mir, dass wir in Deutschland zusammenbleiben. Wir mögen unterschiedliche politische und gesellschaftliche Auffassung haben, aber wir leben in einem Land.»/mfi/DP/zb

(AWP)