Hochstein bemüht sich nach US-Angaben, «eine weitere Eskalation entlang der israelisch-libanesischen Grenze zu verhindern». Er versucht seit Monaten, eine diplomatische Lösung zwischen Israel und der Hisbollah zu erreichen. Am Montag hatte er Israel besucht und dort unter anderem Ministerpräsident Benjamin Netanjahu getroffen.

Nach libanesischen Informationen wollte Hochstein der libanesischen Regierung eine scharfe Warnung der israelischen Seite übermitteln. Benny Gantz, Ex-Minister im israelischen Kriegskabinett, warnte Hochstein nach Medienberichten, die Zeit für eine diplomatische Einigung laufe aus. Israel sei fest entschlossen, die Bedrohung seiner Bürger im Norden des Landes durch die Hisbollah zu beenden.

Israel will durch militärischen und diplomatischen Druck erreichen, dass sich die Hisbollah wieder hinter den 30 Kilometer von der Grenze entfernten Litani-Fluss zurückzieht - so wie es eine wichtige UN-Resolution zum Konflikt von 2006 vorsieht.

UN-Repräsentanten im Libanon hatten sich zuletzt «zutiefst besorgt» über die jüngste Eskalation an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon geäussert. Es wird befürchtet, die seit Monaten andauernden schweren Gefechte an der Grenze könnten sich zu einem brandgefährlichen regionalen Krieg ausweiten. Die Hisbollah ist unter anderem mit dem Iran verbündet.

Nach israelischen Informationen verfügt die Hisbollah über ein Arsenal von mindestens 150 000 Raketen, die Ziele im ganzen Land erreichen könnten. Die Schiitenmiliz gilt als deutlich schlagkräftiger als die islamistische Terrororganisation Hamas, gegen die Israel seit mehr als acht Monaten Krieg führt./wh/DP/mis

(AWP)