Die Gesamtzahl der Arbeitslosen wird mit 6,5 Millionen angegeben. Die US-Wirtschaft hat zudem deutlich weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Ausserhalb der Landwirtschaft kamen 175 000 Stellen hinzu. Das ist der schwächste Zuwachs seit dem vergangenen Herbst. Analysten hatten im Schnitt mit 240 000 neuen Stellen gerechnet. Zudem wurde der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten um insgesamt 22 000 Stellen nach unten revidiert.

Im längeren Vergleich ist die Arbeitslosigkeit in der grössten Volkswirtschaft der Welt aber weiter vergleichsweise niedrig. Der Arbeitsmarkt zeigt sich nach wie vor in einer robusten Verfassung. Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank erkannte allerdings «gewisse Schwächen» bei der detaillierten Betrachtung. Demnach habe sich der Jobaufbau im Wesentlichen auf zwei Bereiche konzentriert: Auf den Transport- und Logistiksektor und auf den Bildungs- und Gesundheitsbereich.

Darüber hinaus hat sich das Lohnwachstum im April überraschend etwas abgeschwächt. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen im Monatsvergleich um 0,2 Prozent. Volkswirte hatten im Schnitt ein Plus wie im Vormonat von 0,3 Prozent erwartet.

Viele US-Firmen klagen seit längerer Zeit über einen Mangel an Arbeitskräften, weshalb die Löhne anziehen. Der robuste Arbeitsmarkt birgt daher zusätzliche Inflationsrisiken. Angesichts der hartnäckig hohen Teuerung hatte die Fed den Leitzins am Mittwoch zum sechsten Mal in Folge unverändert auf hohem Niveau belassen und keine baldige Zinssenkung in Aussicht gestellt.

Dennoch hat die etwas schwächere Entwicklung auf dem US-Arbeitsmarkt umgehend die Spekulation auf sinkende Zinsen in den USA verstärkt. Am Devisenmarkt reagierte der US-Dollar mit Kursverlusten auf die Arbeitsmarktdaten, während der Euro im Gegenzug kräftig zulegen konnte und ein Tageshoch über 1,08 Dollar erreichte. An den Anleihemärkten gaben die Renditen spürbar nach, während die Kurse an den Aktienmärkten zulegten./jkr/bgf/he

(AWP)