Der jüngste Anstieg der Renditen am Anleihemarkt setzt sich so nicht fort. Die am Nachmittag veröffentlichten US-Verbraucherpreise haben dem Markt keine klare Richtung gegeben. Der Abwärtstrend bei der Inflation hat sich in den Vereinigten Staaten im Oktober nicht fortgesetzt und die Inflationsrate ist wieder gestiegen. Die Jahresinflationsrate kletterte von 2,4 Prozent im Vormonat auf 2,6 Prozent. Dieser Anstieg war allerdings von Ökonomen so erwartet worden.

Die Inflationserwartungen für die USA waren nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten deutlich gestiegen. Denn Trump hatte im Wahlkampf Steuersenkungen sowie höhere Einfuhrzölle versprochen, was den Inflationsdruck erhöhen und die US-Notenbank bei künftigen Zinssenkungen vorsichtiger agieren lassen dürfte. Dies hatte die Kurse von US-Staatsanleihen merklich belastet.

«Gerade die Unsicherheit bezüglich der Trump'schen Zollpolitik könnte auch die US-Notenbank ins Schwimmen bringen», kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Zunächst aber seien weitere Zinssenkungen zu erwarten. «Der reale Leitzins, also der Abstand zwischen Leitzins und Inflationsrate, ist im historischen Vergleich noch immer relativ hoch und bietet der Fed Raum für weitere geldpolitische Lockerungen - trotz des Anstiegs der Inflationsrate im Oktober», schreibt Gitzel. Die Fed werde daher im Dezember den Leitzins erneut um 0,25 Prozentpunkte reduzieren./jsl/he

(AWP)