Es sei eine Tragödie, schrieben die Gemeindevertreter. Ihr Beileid gelte der Familie, die ihren Angehörigen verloren hat und den Familien der nach wie vor vermissten zwei Personen.

Fünf Gebäude, darunter drei Wohhäuser, seien beim Unwetter vollständig zerstört worden. Bis zu 130 weitere Schäden an Gebäuden seien gemeldet worden und würden derzeit von der Gebäudeversicherung Graubünden bearbeitet. Auch eine Trinkwasserleitung sei auf einer Länge von 600 bis 800 Metern beschädigt worden.

Insgesamt seien 100 Hektaren Land von den Überschwemmungen betroffen. 400 Ufermeter des Flusses Moesa wurden erodiert. Acht Kilometer Strassen wurden überflutet, 30 Prozent des Wegnetzes beschädigt.

290'000 Kubikmeter Schwemmmaterial und Schlamm müssen weggeräumt werden. Die Kantonsstrasse ist mittlerweile wieder frei, jedoch ausschliesslich für den Lokalverkehr geöffnet. Wer sie befahren will, braucht eine Bewilligung.

Gemeinde ruft zu Spenden auf

Auch wenn verschiedene Schäden durch Versicherungen entschädigt oder durch kantonale und eidgenössische Beiträge gedeckt würden, blieben für die 897-Seelen-Gemeinde hohe Restkosten, hiess es weiter. Man könne diese «in Anbetracht des Jahresbudgets nie alleine stemmen». Deshalb sei nun ein Spendenkonto eingerichtet worden.

Am Mittwoch wurde ausserdem die Suche nach den zwei Vermissten im Schuttkegel des Murgangs in Sorte GR in der Gemeinde Lostallo abgebrochen. Vergangenen Samstag retteten die Einsatzkräfte eine Überlebende aus diesen Schuttmassen. Am Sonntag wurde eine männliche Leiche in der Moesa gefunden. Rettungskräfte suchen nun den Fluss nach den Vermissten ab.

Derweil schreiten die Arbeiten an der unterspülten Autobahn A13 bei Lostallo voran. Ab dem 10. Juli sollte sie wieder einspurig befahrbar sein. Bis dahin bleibt die San-Bernardino-Route gesperrt und der Verkehr wird über den Gotthard umgeleitet. Die SBB gaben bekannt, übers Wochenende 11'000 zusätzliche Sitzplätze auf der Gotthard-Achse anzubieten.

(AWP)