Bei dem nächtlichen Zwischenfall in Genf versuchten drei Gegner der Proteste, Palästinenserfahnen der Besetzer herunterzureissen. Sie seien vom Sicherheitspersonal weggeführt worden, bestätigte Uni-Sprecher Marco Cattaneo eine Meldung des Westschweizer Fernsehens RTS.

Zu Handgreiflichkeiten kam es nicht. Die Universität leitete eine Untersuchung ein. Die Hochschule «bedauert dieses inakzeptable Ereignis», umso mehr, als Gespräche zwischen der Universitätsleitung und den Protestierenden laufen, sagte Cattaneo.

Die pro-palästinensischen Studierenden der Universität Genf werden auch in der Nacht zum Freitag noch in der Halle schlafen. Aber sie stimmten zu, in dem vom Rektorat eingesetzten wissenschaftlichen Rat zu bleiben. Dieser soll die Rolle der Universität in der öffentlichen Debatte im Allgemeinen untersuchen. Ein erstes Treffen fand am Donnerstag statt und dauerte drei Stunden.

Teilerfolg für Besetzer in Lausanne

An der Universität Lausanne (Unil) brachen die Protestierenden am Mittwochabend die nächtliche Besetzung der Halle in einem Gebäude ab. Die Unil-Leitung habe einige Konzessionen gemacht, und sie könnten die Räumlichkeiten tagsüber von 7 bis 22 Uhr für die Proteste nutzen, sagten Vertreter des Kollektivs am Donnerstagnachmittag.

Sie begrüssten vor knapp hundert Aktivistinnen und Aktivisten, dass die Universitätsleitung die Verhandlungen weiterführt. Unterdessen seien einige Etappensiege erreicht worden. So wolle die Unil eine Kommission zur Untersuchung der Zusammenarbeit mit israelischen Universitäten einsetzen.

Im weiteren stellte die Universitätsleitung ein Unterstützungsprogramm für den Wiederaufbau des akademischen Systems im Gazastreifen in Aussicht.

(AWP)