«Dieser Morgen ist einer der dunkelsten in diesem sieben Monate langen Albtraum», sagte der Sprecher des UN-Nothilfebüros OCHA, Jens Laerke, weil Israel die beiden wichtigsten Grenzübergänge geschlossen hat, über die bislang humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gebracht wurde, Rafah und Kerem Schalom. Über den vor nicht langer Zeit geöffneten Übergang in Erez im Norden könnte nur ein Bruchteil der nötigen Hilfe in den Gazastreifen gebracht werden. Die israelischen Streitkräfte hätten alle Warnungen über die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung ignoriert. «Panik und Verzweiflung breiten sich aus. Die Menschen sind total verängstigt.» Es gebe kaum Lagerbestände, weil ankommende humanitäre Hilfe immer umgehend verteilt werde. Das Benzin für Generatoren und Lieferwagen reiche womöglich nur einen Tag.

«Unsere schlimmsten Befürchtungen sind jetzt offenbar Realität», sagte der Sprecher des UN-Kinderhilfswerks Unicef, James Elder. Nach seinen Angaben müssen Kinder mit amputierten Gliedmassen, die wegen der Überfüllung der Krankenhäuser in Zelten hausten, sich nun auf den Weg Richtung Norden machen./oe/DP/mis

(AWP)