Rund 1'471'600 Stimmende legten nach Angaben des Bundesamtes für Statistik und der Kantone ein Nein in die Urnen und 635'400 ein Ja. Der Nein-Anteil beträgt damit 69,8 Prozent. Die Stimmbeteiligung lag bei rund 38 Prozent. Lanciert hatten die Initiative«für eine verantwortungsvolle Wirtschaft innerhalb der planetaren Grenzen (Umweltverantwortungsinitiative)» die Jungen Grünen.
In allen Kantonen wurde das Begehren abgelehnt, am wenigsten deutlich in Basel-Stadt mit knapp 55 Prozent. Im Übrigen waren die Nein-Anteile in Neuenburg, Genf, Waadt und Jura kleiner als in der Deutschschweiz und im Tessin. Mit über 84 Prozent am wuchtigsten Nein sagte Schwyz, dahinter folgten Nid- und Obwalden
Ja in mehreren Städten
Rund zehn Gemeinden stimmten zu, fast alle in der Romandie und sowohl ländliche Gemeinden als auch Städte. Ja sagten die Stimmenden in Lausanne, Bern, Vevey VD, Freiburg, Neuenburg und Biel BE. Die meiste Zustimmung - rund 60 Prozent - kam aus der jurassischen Gemeinde Lajoux.
In den meisten Gemeinden wurde die Initiative deutlich verworfen. Gar 100-prozentige-Nein-Anteile verzeichneten die Gemeinden Riemenstalden SZ und Ederswiler JU. Nein sagten auch die Städte Genf, Basel und Zürich.
Das klare Nein war zu erwarten gewesen. Denn in den letzten Umfragen im Auftrag der SRG sowie von Tamedia und «20 Minuten» hatten je über 60 Prozent der Antwortenden die von den Jungen Grünen lancierte Initiative abgelehnt. Und wie bei Initiativen üblich, war das Nein-Lager gegenüber vorherigen Umfragen grösser geworden.
Umbau innert zehn Jahren
Die Initiative «für eine verantwortungsvolle Wirtschaft innerhalb der planetaren Grenzen (Umweltverantwortungsinitiative)» wollte die Lebensgrundlagen erhalten und schützen. Für wirtschaftliche Tätigkeiten in der Schweiz und den Konsum sollten nur noch so viele Ressourcen genutzt werden dürfen, wie die Natur selbst ersetzen kann. Das hätte eine radikale Umstellung der Wirtschaft erfordert.
Auch der Alltag wäre tangiert gewesen: Bund und Kantone hätten dafür sorgen müssen, dass die Umweltbelastung durch Konsum und wirtschaftliche Tätigkeiten die planetaren Grenzen entsprechend dem weltweiten Bevölkerungsanteil der Schweiz nicht mehr überschreitet. Das hätte innerhalb von zehn Jahren erreicht sein müssen.
(AWP)