Khan übernehme per 1. September 2024 die Funktion als Regionsleiter Asien-Pazifik und werde Co-Präsident GWM, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Er werde im Sommer zusammen mit seiner Familie nach Asien ziehen. Zum ersten Mal ist damit ein Leiter eines UBS-Unternehmensbereichs von Asien aus tätig. Langfristig liege der Fokus auf nachhaltigem Wachstum insbesondere in Amerika und Asien, so die UBS.

Karofsky, der nun bereits per 1. Juli in den USA übernehmen wird, leitet seit 2018 die Investment Bank. Khan und Karofsky würden die Vermögensverwaltung über alle Regionen hinweg gemeinsam leiten, betont die UBS. In ihren neuen regionalen Rollen sollen sie zudem dafür sorgen, dass die Kompetenzen der Gruppe «optimal» über alle Unternehmensbereiche hinweg genutzt würden.

Khan verliert an Einfluss

Bereits in der Vergangenheit hatte Khan den GWM-Bereich in Co-Leitung verantwortet. Er war 2019 zur UBS gekommen und hatte sich die Leitung anfänglich nämlich mit dem US-Amerikaner Tom Naratil geteilt. Ab Juli 2022 war er jedoch alleiniger Chef der Kernsparte der Grossbank.

Die UBS-Investment-Bank erhält als Ersatz für Karofsky per 1. Juli ebenfalls eine Doppelleitung: George Athanasopoulos und Marco Valla nehmen als Co-Präsidenten Einsitz in die Konzernleitung. Athanasopoulos ist seit 2010 auf verschiedenen UBS-Führungsposten tätig, unter anderem seit 2020 als Head Global Markets (Handelsgeschäft). Valla stiess 2023 zur UBS als Co-Head of Global Banking (Kapitalmarkt-Beratungsgeschäft).

Die derzeitigen Leiter der zwei wichtigen Regionen in Amerika und Asien scheiden aus der Konzernleitung aus. Naureen Hassan, derzeitige Leiterin Americas, habe sich entschieden, die UBS zu verlassen. Der jetzige Leiter in Asien, Edmund Koh, bleibe der Bank als «Regional Chair Asia-Pacific» erhalten.

Mit der Neubesetzung der Leitung sowohl der Vermögensverwaltung als auch der Investment Bank kommt die Gruppe mit ihrem Umbau weiter voran. Auch die dritte Division - das Asset Management - hatte erst im März 2024 mit Aleksandar Ivanovic einen neuen Chef erhalten. Ivanovic, Karofsky und Khan werden alle drei als potentielle Nachfolger für UBS-Chef Sergio Ermotti gehandelt.

CS-Chef Körner geht

Ausserdem teilte die UBS mit, dass Ulrich Körner, CEO der Credit Suisse, Ende Juni aus der Konzernleitung ausscheiden und die UBS im späteren Jahresverlauf verlassen werde. Sein Rückzug ist die Folge der Fusion der Stammhäuser UBS AG und Credit Suisse AG.

Den Abschluss der Zusammenlegung der Stammhäuser erwartet die Bank bereits für den (morgigen) Freitag. Damit dürfte auch die Credit Suisse AG aus dem Schweizer Handelsregister verschwinden. Die Integration der Schweizer Ländergesellschaften - UBS Switzerland AG und Credit Suisse (Schweiz) AG - soll dann im dritten Quartal folgen.

Früher oder später dürfte dann auch hierzulande die Marke «Credit Suisse» verschwinden. Die Fusionen der Rechtseinheiten sind entscheidend für die weiteren Schritte im Zuge der Integration. Erst danach kann etwa die CS Schweiz schrittweise in die UBS-Systeme überführt werden, was die UBS für 2025 plant.

Neuer Risikochef

Auch bei den Gruppenfunktionen kommt es zu Veränderungen: So wird Damian Vogel nun wie geplant neuer Risikochef und löst damit Christian Bluhm ab. Dieser hatte seinen Rückzug bereits für Ende April 2023 geplant, diesen aber verschoben, um die Bank in der ersten Phase der CS-Integration zu unterstützen.

Vogel war vor der CS-Übernahme bereits als Nachfolger präsentiert worden. Für die Übergangszeit übernahm er stattdessen die neu geschaffene Position des Leiters Risikokontrolle Integration.

UBS-Personalchef Stefan Seiler wird derweil künftig auch für die Gruppenkommunikation zuständig sein. Deren derzeitige Leiterin, Marsha Askins, soll neu an ihn berichten.

ys/uh

(AWP)