Kurz nach 09.30 Uhr gewinnen die UBS-Papiere in einem schwächeren Gesamtmarkt 2,1 Prozent auf 29,06 Franken, im bisherigen Tageshoch waren sie gar bis auf 29,57 Franken gestiegen. Damit hat die Aktie der Schweizer Grossbank ein neues Jahres- bzw. auch Mehrjahreshoch erreicht. Das alte Jahreshoch von Anfang Juni stand bei 28,78 Franken. Deutlich über dem aktuellen Wert bzw. über 30 Franken haben UBS zuletzt im Frühling 2008 - kurz nach Ausbruch der grossen Finanzkrise der Jahre 2008/09 - notiert.
Die mittlerweile einzige Schweizer Grossbank hat mit ihrem Ergebnis für die Periode Juli bis September die Gewinnprognosen von Analysten zum dritten Mal in Folge deutlich übertroffen. Vontobel-Experte Andreas Venditti ist denn auch voll des Lobes. Als Grund für die positive Gewinnüberraschung erwähnt er in erster Linie die Tatsache, dass die Erträge in allen Geschäftsbereichen höher ausgefallen seien als erwartet.
Ausserdem betont er den positiven Ausblick und auch das bestätigte Bekenntnis der UBS-Spitze zu den Dividenden- und Aktienrückkaufsplänen für 2025 und 2026. Und nicht zuletzt sei die Bank bei der Integration der CS (bisher) in den Bereichen, die sie kontrollieren könne, dem Zeitplan voraus.
Auf diesen letzten Punkt kommt auch ZKB-Analyst Michael Klien zu sprechen. UBS scheine mit ihren Kostensenkungsplänen einen Schritt voraus zu sein, schreibt er in seinem Kommentar. Mittlerweile gehe die UBS von kumulierten Bruttokostensenkungen bis Ende 2024 von 7,5 Milliarden US-Dollar aus, nachdem bisher nur von 7 Milliarden die Rede gewesen sei. Schlechter als erwartet sei zwar die Kapitalquote CET1 ausgefallen. Allerdings habe die Bank freiwillig die Abschreibung der verbliebenen Kaufpreisallokation (PPA) im Zusammenhang mit der CS-Übernahme beschleunigt, meint der Analyst.
Auch ausländische Bank-Experten sehen das Ergebnis positiv. Der Reingewinn sei fast doppelt so hoch ausgefallen wie im Konsens erwartet, stellt man etwa bei Goldman Sachs fest. Der US-Broker Jefferies erwähnt neben den guten Zahlen auch die bisher schneller als geplante Abwicklung von Geschäften, die nicht mehr zum Kern-Business der UBS gehören. Die Transformation sei auf gutem Wege, wird bei JP Morgan betont. Die meisten Analysten empfehlen die UBS-Aktien denn auch weiter zum Kauf.
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(AWP)