Eigentlich hatte der Medienkonzern mit TV-Sendern wie CBS und MTV sich bereits im Juli mit dem vom Filmproduzent David Ellison geführten Medienkonzern Skydance auf eine Übernahme geeinigt. Bronfman will offenbar vor allem die Besitzer stimmrechtsloser Paramount-Aktien auf seine Seite ziehen.
Die verbesserte Offerte von Bronfman belaufe sich auf 6 Milliarden US-Dollar (5,4 Mrd Euro), wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen schreibt. Wie auch das «Wall Street Journal» schreibt, bewertet Bronfman dabei den Anteil der Familie von Shari Redstone, die mehr als drei Viertel der Stimmrechte hält, mit 2,4 Milliarden Dollar. Eigentlich würde diese Aktionärsstruktur eine Kontrollübernahme einfach machen. Doch könnten Klagen der Besitzer stimmrechtsloser Aktien drohen, falls sie sich benachteiligt fühlen. Diese Aktionäre können laut dem Blatt beim Bronfman-Angebot 16 Dollar je Aktie in bar bekommen. Seine erste Offerte habe diese Option nicht enthalten.
Filmproduzent David Ellison und seine Partner wollen für Paramount in einem komplexen Deal derweil mehr als acht Milliarden Dollar in die Hand nehmen, allerdings inklusive einer Zahlung von 1,5 Milliarden Dollar, um Schulden abzubauen. Der Anteil von Redstone soll dabei ebenfalls mit 2,4 Milliarden Dollar bewertet werden und die Besitzer stimmrechtsloser Aktien sollen zwischen 15 Dollar in bar oder einer Aktie der neuen Paramount wählen können.
Der 41-jährige Ellison soll nach der geplanten Fusion von Paramount mit Ellisons Produktionsfirma Skydance neuer Paramount-Chef werden. Sein Vater ist Larry Ellison, der milliardenschwere Gründer des Software-Konzerns Oracle .
Paramount gehört zu den Namen, die Hollywood gross gemacht haben. Von dem Studio kamen Klassiker wie «Der Pate» - und zuletzt unter anderem Blockbuster aus der Reihe «Mission: Impossible». Skydance brachte Paramount unter anderem Geld als Co-Produzent des jüngsten Kassenhits «Top Gun: Maverick».
Seit einigen Jahren kämpft Paramount jedoch mit Problemen. Der amerikanische TV-Sender CBS, lange ein verlässlicher Geldbringer, ist vom allgemeinen Rückgang der Ausgaben für Fernsehwerbung und dem Abgang von Kabel-Kunden betroffen. Und der Streamingdienst Paramount+ sorgte für hohe Anlaufverluste, liegt aber bei den Nutzerzahlen weit hinter dem Branchenführer Netflix zurück. Als Folge sitzt Paramount auf einem hohen Schuldenberg./mis/so/stk/jha/
(AWP)