Eine interne Überprüfung, gefolgt von einer externen forensischen Untersuchung, habe «schwerwiegendes Fehlverhalten von Personen im mongolischen Erdölgeschäft von Trafigura aufgedeckt», so die Mitteilung weiter. Weil diese Personen Daten und Dokumente manipuliert hätten, habe Trafigura überhöhte Preise gezahlt. Zudem seien offene Forderungen bewusst verschleiert worden.

Laut dem Communiqué habe die mongolische Gegenpartei anerkannt, Trafigura einen «erheblichen Teil» des Betrags zu schulden. Trafigura werde auf die Rückzahlung dieser Schulden pochen, hiess es.

Bei den Machenschaften, die über einen Zeitraum von fünf Jahren andauerten, handle es sich um eine «komplexe Kette von Transaktionen mit einer kleinen Anzahl lokaler Geschäftspartner», so Trafigura in dem Communiqué. «Wir sind bitter enttäuscht über das Fehlverhalten in unserem mongolischen Ölgeschäft. Bei Trafigura ist kein Platz für Fehlverhalten, und wir ergreifen angemessene disziplinarische Massnahmen gegen die wenigen beteiligten Personen», lässt sich Trafigura-Chef Jeremy Weir zitieren.

Er zeigte sich jedoch optimistisch, dass es sich um einen Einzelfall handle. Dennoch wolle man weiter Massnahmen treffen, um die Kontrollen innerhalb der gesamten Gruppe zu verbessern.

Als Resultat muss Trafigura nun Rückstellungen in Höhe von 1,1 Milliarden US-Dollar bilden. Diese Zahl beruht auf einer «konservativen Betrachtung der zu erwarteten Schuldeneintreibung». Der Betrag könnte demnach auch tiefer ausfallen.

Der Fall hat auch Folgen für den Jahresabschluss von Trafigura. «Während die buchhalterische Behandlung nach IFRS noch der abschliessenden Prüfung unterliegt, ist es wahrscheinlich, dass Trafigura in seinem Jahresabschluss 2024 die Vergleichszahlen des Vorjahres in Übereinstimmung mit dem International Accounting Standard (IAS) 8 anpassen muss», heisst es.

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(AWP)