Die Spaltung der Welt ist im Gange. Es geht dabei nicht nur um den wachsenden Graben zwischen EU und Nordamerika im Verhältnis zu China oder Russland. Es geht inzwischen wahrscheinlich, forciert durch die aktuell vorherrschende Sanktionspolitik gegen Russland, um eine Polbildung zwischen den alten Industriestaaten und den aufstrebenden Ländern, den BRICS.
Die bisherigen Mitgliedsstaaten der Gruppe – Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – wollen schon zum 1. Januar 2024 neue Länder in ihren Club aufnehmen. Das wurde vor zwei Wochen bei einem Treffen der BRICS-Staaten in Südafrika beschlossen.
Preisentwicklung von Rohöl (Brent)
Mit den sechs designierten neuen Mitgliedern wächst natürlich das Gewicht der Gruppe, die ab nächstem Jahr elf Länder umfassen soll. Beitrittskandidaten sind Iran, Argentinien, Ägypten, Äthiopien und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) sowie Saudi Arabien.
Da werden Börsianer hellhörig. Denn die VAE und Saudi Arabien sind gleichzeitig auch Mitglieder der OPEC, und Russland gehört zur OPEC-Plus. Hatten sich die Saudis und Russland zuletzt bereits mehrmals auf Förderkürzungen bei Öl geeinigt, so könnte es nun durch die Mitgliedschaft von Saudi Arabien und den Emiraten noch leichter zu einem Konsens kommen, wenn es um Förderkürzungen bei Öl gehen soll.
Das Gewicht des BRICS-Blocks im Ölgeschäft wird durch die zwei neuen Mitglieder ohnehin wirklich gross. Haben Russland und Saudi Arabien einen Weltmarktanteil von 25 Prozent, so kommt die Gruppe mit den VAE annähernd auf einen Anteil von 40 Prozent.
Man kann sich leicht ausmalen, was passiert, wenn die vergrösserte BRICS-Gruppe am Ölhahn dreht. Was auffällt: Seit dem Treffen der BRICS in Johannesburg vor zwei Wochen mit dem Beschluss der Erweiterung der Gruppe zieht es den Ölpreis nach oben.
Möglicherweise nehmen Spekulanten am Ölmarkt künftige Preissteigerungen bei schwarzem Gold wegen der grösseren Marktmacht der BRICS bereits jetzt zum Teil vorweg. Gut möglich ist auch, dass der Ölpreis Sorte Brent und WTI noch in diesem Jahr wieder die Marke von 100 Dollar je Barell knacken. Immerhin lässt sich bei Öl seit vielen Jahren eine gewisse saisonale Zyklik beobachten.
In den Wochen oder auch wenigen Monaten ab September ging es in den letzten zehn Jahren mit dem Ölpreis fast jedes Jahr nach oben. 2021 etwa kam es im September und Oktober zu Kurssteigerungen bei Brent und WTI jeweils um etwa 15 Prozent. 2020 kletterte der Preis für schwarzes Gold im September und dem Schlussquartal um 25 Prozent. 2019 kam es in den vier Monaten von Anfang September bis Jahresende zu einem Preisanstieg um zehn Prozent. 2018 stieg die Notierung um mehr als zehn Prozent.
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Mit einem Call auf Brent hebeln risikofreudige Anleger mögliche Kursgewinne beim schwarzen Gold. Sollte der Preis in diesem Jahr noch die 100 Dollar-Marke knacken – ein Plus von zumindest zehn Prozent – dann wären schon mit einem Call auf Brent mit 6er-Hebel (ISIN: DE000SH7KQY0) Gewinne von etwa 60 Prozent drin.
Bei einem Multiplikator von 8,5 bringt ein etwas riskanterer Call (ISIN: CH1274846620) bei Kursen von Öl um 100 Dollar sogar annähernd eine Verdoppelung. Für Anleger, die keine hohen Risiken eingehen, aber dennoch bei steigenden Ölpreisen mit dabei sein oder sich mit einem Zertifikat einfach nur vor steigenden Ölpreisen absichern wollen ist ein Tracker-Zertifikat auf WTI gut geeignet. Dieser ETC in CHF (ISIN: CH0328368664) entwickelt sich im Verhältnis 1:1 wie die Futures-Preise auf WTI, minus einer Verwaltungsgebühr von 0.42% p.a. Die Währungseffekte USD/CHF sind auf monatlicher Basis abgesichert.
Produkt | Emittent | Basiswert(e) | Typ | Whg. | Risiko |
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CH0328368664 UBS Tracker Certificate |
UBS | UBS Bloomberg CMCI WTI Crude Oil CHF Monthly Hedged TR Index | Bull | CHF | gering |
DE000SH7KQY0 SOG Factor Long Certificate |
Société Générale | ICE Brent Crude Oil Front Month Future | Bull | CHF | mittel |
CH1274846620 VT Long Mini-Future (Stop Loss 79.10) |
Bank Vontobel | WTI Light Sweet Crude Oil | Long | CHF | hoch |
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