Das ist jetzt sechs Jahre her: Den Juni 2018 haben Bayer-Aktionäre tiefrot in ihrem Kalender angestrichen. Damals schloss der Chemiekonzern die Monsanto-Übernahme ab. Doch seither ist der Bayer-Kursverlauf der reine Horror. Die Aktie des Dax-Konzerns hat sich in dieser Zeit "gefünftelt" und notiert auf dem tiefsten Stand seit 20 Jahren.

Haben viele Anleger und Investoren schon die Hoffnung aufgegeben und die Aktie aus dem Depot geschmissen, so schimmert nun doch wieder Licht am Ende eines langen dunklen Tunnels. Wurde Bayer seit Jahrzenten insbesondere mit dem Schmerzmittel Aspirin in Verbindung gebracht, so denken viele Anleger bei den Leverkusenern nur noch an Monsanto und die Glyphosat-Produkte.

Zahllose Klagen in den USA und immense, möglicherweise für Bayer existenzbedrohende Schadenersatzzahlungen, lasteten seit 2018 lange Zeit auf dem Unternehmen und dem Aktienkurs. Dabei kann Bayer jetzt immer mehr Erfolge vor Gericht verbuchen und den Schaden mehr und mehr eingrenzen.

Erst Anfang Juni hatte ein US-Gericht den Schadenersatzanspruch im Zusammenhang mit Glyphosat einer Vorinstanz kassiert und den Schadenersatz von 2250 Millionen auf 400 Millionen Dollar reduziert. Im März verbuchte Bayer einen ähnlichen Erfolg. Damals kappten Richter Schadenersatzzahlungen einer Vorinstanz von rund 1550 Millionen auf 611 Millionen Dollar. In beiden Fällen will Bayer aber nochmals vor die nächsthöhere Instanz ziehen.

Ebenfalls im März hatte der Dax-Konzern schon einen Fall gewonnen. Damit wurden 13 von 19 Prozessen der jüngsten Zeit für Bayer positiv entschieden. Bayer sagt: "Die meisten Klagen sind beigelegt und für die übrigen hat das Unternehmen angemessene Rückstellungen gebildet." Zudem weisen die Leverkusener darauf hin, dass in den letzten 50 Jahren führende Gesundheitsbehörden weltweit wiederholt zum Schluss gekommen sind, dass Glyphosatprodukte sicher verwendet werden können und dass Glyphosat nicht krebserregend ist.

Möglicherweise kommen nun langsam immer mehr Anleger wieder darauf, dass Bayer wegen Glyphosat kein Pleite-Kandidat ist und dass die Aktie auf dem aktuell tiefen Niveau ein klarer Kauf sein könnte. Löst sich die Glyphosat-Problematik tatsächlich auf, könnte das das Bayer-Kursniveau nach oben schieben.

Passende Partner-Produkte zu Bayer (Calls)

Positive Signale kommen aber auch seitens der Konjunktur. Die deutsche Chemiebranche blickt wieder deutlich zuversichtlicher voraus. So kletterte der entsprechende Ifo-Index im Mai um elf Punkte nach oben und lag mit 5,8 Punkten erstmals seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs wieder im Plus. Der Chemiesektor sieht anziehende Nachfrage und besser gefüllte Auftragsbücher und will die Preise in den nächsten Monaten anheben.

Auch charttechnisch verbessert sich das Bild. So konnte die Bayer-Aktie erst vor wenigen Tagen aus dem Abwärtstrend vom September 2023 nach oben ausbrechen und hat dadurch die für technisch orientierte Anleger wichtige 100 Tage-Linie im Chart erreicht. Fällt die Marke, könnte es mit der Aktie ganz schnell wieder auf oder sogar über die psychologische Hürde von 30 Euro gehen.

Risikofreudige Anleger setzen mit einem Call auf einen Sprung der Aktie über die 100 Tage-Linie und einen schnellen Spurt um zehn Prozent auf 30 Euro. Ein Call mit 5er-Hebel (ISIN: CH1319892605) dürfte dann um etwa 50 Prozent zulegen, ein Zertifikat mit 6er-Hebel (ISIN: CH1313035136) könnte sogar um 60 Prozent steigen.

 
Produkt Emittent Basiswert(e) Typ Whg. Risiko
CH1313035136
VT Long Mini-Future (Stop Loss 24.06)
Bank Vontobel Bayer AG Long CHF Hohes Risiko
CH1319892605
UBS Long Mini-Future (Stop Loss 23.52)
UBS Bayer AG Long CHF Mittleres Risiko

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