Der Lebensversicherer Swiss Life kann im zurückliegenden dritten Quartal an die Erfolge der ersten sechs Monate anknüpfen. Das zeigt der Zwischenbericht vom frühen Mittwochmorgen.

Die Prämieneinnahmen sind im Jahresvergleich zwar leicht rückläufig. Allerdings kann das Unternehmen sowohl bei den Fee-Erträgen als auch beim Neugeld punkten. Mit einem Nettoneugeld in Höhe von gut 6 Milliarden Franken werden die Analystenerwartungen in den ersten neun Monaten denn auch übertroffen.

Das verspricht auch künftig höhere Fee-Erträge, was wiederum Raum für grosszügigere Dividenden oder Aktienrückkäufe schafft. Für die Ausschüttungspolitik von Swiss Life sei das Fee-Geschäft dank dessen geringer Kapitalbindung jedenfalls von zentraler Bedeutung, wie aus Analystenkreisen verlautet.

Nach einem frühen Vorstoss bis auf 496 Franken gibt die Swiss-Life-Aktie die frühen Gewinne wieder ab. Zur Stunde verliert sie gar 0,4 Prozent auf 489 Franken.

Wie die Bank Vontobel schreibt, hat sich der Lebensversicherer angesichts des schwierigen Marktumfelds sehr gut geschlagen. Positiv hebt die Bank insbesondere das starke Abschneiden bei den Fee-Erträgen hervor. Ihres Erachtens dürfte auch das Ergebnis im Liegenschaftenbereich positiv überraschen. Es gebe keinen einzigen Schwachpunkt im vorliegenden Zwischenbericht. Vontobel hält deshalb sowohl an der Kaufempfehlung als auch am Kursziel von 610 Franken fest.

Auch die UBS findet vorwiegend lobende Worte für den Zwischenbericht. In einem Punkt widerspricht die Grossbank der Bank Vontobel jedoch: Die Aussagen zur SST-Solvenzquote fallen eher etwas vorsichtig aus. Nichtsdestotrotz fühlt sich auch die UBS in ihrer Kaufempfehlung mit einem 12-Monats-Kursziel von 565 Franken bestärkt.

Aktie hat noch Nachholbedarf

Gemäss Kepler Cheuvreux weiss der Zwischenbericht genau dort zu gefallen, wo es darauf ankommt. Die vermutlich wichtigste Kennzahl ist dem Broker zufolge das Wachstum bei den Fee-Erträgen. Für Kepler Cheuvreux ist die Aktie ebenfalls ein Kauf mit einem Kursziel von 580 Franken.

Während andere Versicherungsaktien aus der Schweiz seit Jahresbeginn Kursgewinne verbuchen konnten oder nur eine leicht negative Zwischenbilanz aufweisen, notiert jene von Swiss Life noch immer um 12 Prozent unter dem Stand von Anfang Januar. Börsenbeobachtern zufolge hat die Aktie deshalb durchaus noch Nachholbedarf.

War das Handelsgeschehen bis vor wenigen Wochen noch vor der Angst vor fallenden Immobilienpreisen und vor Verlusten auf dem Liegenschaftenportfolio des Lebensversicherers überschattet, sind diese Stimmen zuletzt weniger geworden. Der Zwischenbericht für die ersten neun Monate sollte helfen, diese Angst weiter zu dämpfen.