Sein Transport aus dem Krankenhaus in der Kleinstadt Banska Bystrica in die Hauptstadt Bratislava werde in den nächsten Tagen voraussichtlich nicht stattfinden können, sagte Vize-Regierungschef und Verteidigungsminister Robert Kalinak am Samstag. «Wir haben noch nicht gewonnen, es ist wichtig, das zu sagen», erklärte er vor dem Krankenhaus, in dem Fico behandelt wird, gegenüber der Presse. Es bestehe noch immer die grosse Gefahr von Komplikationen. Am Freitag wurde Fico erneut operiert.

Der 59-Jährige war am Mittwoch bei einer Begegnung mit Bürgern etwa 200 Kilometer von Bratislava entfernt von fünf Schüssen aus kurzer Distanz getroffen worden. Der festgenommene mutmassliche Attentäter ist laut Medienberichten 71 Jahre alt, ein früherer Wachmann und Autor dreier Gedichtbände. Er wurde inzwischen wegen versuchten Mordes angeklagt und hat nach Angaben des Innenministeriums allein gehandelt.

Fico hat im Oktober das Amt als Ministerpräsident angetreten, das er seit 2006 bereits drei Mal innehatte. Seither hat er einen Politikwechsel eingeleitet, den Kritiker in der Opposition als Griff nach der Macht bezeichnen. Er hat die Hilfe für die Ukraine zurückgefahren und sich zugleich um einen Dialog mit Russland bemüht. Die Nato machte er für den russischen Angriffskrieg mitverantwortlich. Zudem hat er eine Sonder-Staatsanwaltschaft entmachtet, die gegen Korruption vorgehen soll.

(Reuters)