Die Aktien des Versicherers Zurich Insurance gewinnen nach Zahlen 2,3 Prozent auf 457,4 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Market Index (SMI) 0,3 Prozent tiefer steht. Seit Jahresbeginn steht der Titel mit Plus 1,7 Prozent aber nur geringfügig höher. 

Wie Analysten festhalten, liegt das Ergebnis beim Business Operating Profit (BOP) rund 3 Prozent über den Erwartungen. Begrüsst wird dabei insbesondere das erfreuliche Abschneiden im Leben-Geschäft sowie bei der US- Tochter Farmers. Vom operativen Gewinnbeitrag aus dem Nichtleben-Geschäft hatte man sich rückblickend hingegen etwas mehr erhofft.
 
Auch in Sachen Neugeschäft und Combined Ratio weiss die Versicherungsgruppe im Nichtleben-Bereich nur bedingt zu überzeugen. Für den Analysten Peter Eliot von Kepler Cheuvreux werden die Erwartungen deshalb bei eher geringer Qualität übertroffen. Gut kommen bei ihm hingegen die Höhe des Aktienrückkaufprogramms sowie positive Aussagen zu den Mittelfristzielen an.
 
Der ZKB-Analyst Georg Marti erklärt sich den trotz solidem operativen Ergebnis tiefer als erhofft ausgefallenen Reingewinn mit dem Umstand, dass sich die Finanzmarkteinflüsse stärker in der Gewinnentwicklung negativ bemerkbar gemacht haben. Er beurteilt das Anlageergebnis aber dennoch als gut und die Kapitalbasis an der SST-Quote gemessen als weiterhin stark.
 
Auch die vergleichsweise widerstandsfähige SST-Quote wird in Expertenkreisen positiv hervorgehoben. Diese Kennzahl misst das Überschusskapital und gilt daher als wichtig für die künftige Ausschüttungspolitik. Die Dividendenerhöhung bewegt sich hingegen im Rahmen der Erwartungen.

Attraktive Dividende, beschränktes Kurspotenzial

Beobachtern zufolge stellt das Resultat die jüngsten Kursgewinne bei den Zurich-Aktien nicht in Frage. Rückblickend konnten die Valoren im Vorfeld der Ergebnisveröffentlichung deutlich Boden gutmachen und von den Jahrestiefstkursen aus auf neue Jahreshöchstkurse vorstossen. Unterstützung erhält der Investment-Case auch in Form von steigenden Ausschüttungen: Der Konzern schlägt die Zahlung einer um 2 Franken auf 26 Franken je Aktie erhöhte Dividende vor, was einer Dividendenrendite von 5,8 Prozent entspricht.. Zudem soll ein Aktienrückkauf im Umfang von 1,1 Milliarden Dollar durchgeführt werden.

Die von Bloomberg befragten Analysten empfehlen mehrheitlich ein "Halten" des Titels - vier "Buys" stehen fünfzehn "Holds" und sieben "Sells" gegenüber. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 446 Franken, also geringfügig unterhalb des aktuellen Niveaus.

Weitere wichtige Erkenntnisse erhofft man sich nun von der Analystenkonferenz. Diese findet wie üblich ab 13 Uhr statt.

(AWP/cash)