Der Chef der Österreichischen Nationalbank, Robert Holzmann, beschrieb in einem Radio-Interview eine Zinsdifferenz zwischen der Eurozone und den USA von 75 Basispunkten vor. Diese würde sich ergeben, sollte die Europäische Zentralbank (EZB) drei Zinssenkungen vornehmen und die Fed sich nicht rühren würde. In diesem Szenario werde sich der Wechselkurs Euro zu Dollar ändern und «damit auch die Inflation im Euro steigen», so Holzmann.

Der Österreicher war im EZB-Rat der Einzige, der sich gegen die Zinssenkung am vergangenen Donnerstag ausgesprochen hatte. Er begründete dies damit, dass datenbasierte Entscheidungen auch von Zahlen geleitet werden sollten. Die Lockerung der Geldpolitik sei jedoch auch darauf zurückzuführen, dass die Notenbanker zuvor bereits eine Herabsetzung der Zinsen signalisiert hatten.

«Es war ganz klar, nach einer Ankündigung bereits vor einem Monat, dass eine Zinssenkung wahrscheinlich ist. Das hat eine Dynamik ausgelöst, die dann nicht mehr in den Griff zu kriegen war. Und die sich dann durchgesetzt hat», sagte Holzmann. «Das sollte das nächste Mal vermieden werden. Das war auch der Tenor der Diskussion.»

(Bloomberg)