Die US-Bank Morgan Stanley schreibt in einer Analyse, dass zyklische Aktien (also solche, die bei einer Ankurbelung der Wirtschaftsaktivitäten anziehen) in den letzten Monaten an den Märkten  gut gelaufen sind - zu gut im Vergleich zu defensiven Aktien.

Daher reduzierte die Bank im zyklischen Bereich in Europa Empfehlungen vor allem für jene Aktien, deren Unternehmen im konsumnahen Bereich tätig sind sowie Titel aus dem Transportwesen. 

Die Bank empfiehlt dabei nicht eine vollständige Sektorenrotation aus den Zyklikern. Doch im Verlauf des Jahres gebe es wahrscheinlich "Katalysatoren", die eine Verlagerung des Investoreninteresses auf defensive Aktien auslösten, so Morgan Stanley. Steigende Renditen bei Staatsanleihen, anziehende Inflation und ausgereizte Zykliker sprechen auch für andere Strategen dafür, dass Anleger im Lauf des Jahres vermehrt auf weniger konkunkturunabhängige Titel umsatteln werden.

Den Strategen von Morgan Stanley gefällt unter den "Defensiven" vor allem der Pharmasektor, den die Bank auf "neutral" emporgestuft hat. Der Pharmasektor weise bewertungstechnisch derzeit einen "seltenen" Rabatt zum Gesamtmarkt auf.

Unter den Pharmaaktien gefällt den Analysten auch der Basler Konzern Novartis, der mit einer Kursperformance von minus 3 Prozent in diesem Jahr an viertletzter Stelle steht im Swiss Market Index. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von Novartis beträgt für 2021 laut Bloomberg 14.

Die restlichen neun Aktien aus dem defensiven Sektor, welche Morgan Stanley auf dem Radar hat:

Deutsche Telekom (Telekommunikation, Deutschland)

Smith & Nephew (Medizintechnik, Grossbritannien)

Tesco (Supermarkt, Grossbritannien)

 Coca-Cola HBC (Getränkeabfüllung, Grossbritannien)

Kerry Group (Nahrungsmittel, Irland)

Carrefour (Supermarkt, Frankreich)

Carlsberg (Getränke, Dänemark)

Fresenius (Gesundheit, Deutschland)

SSE (Strom, Grossbritannien)

(Bloomberg/cash)