Insidern zufolge hat Chinas Zentralbank in der vergangenen Woche ausländische Geldhäuser zu ihren Zinssätzen befragt, die sie Kunden für Dollar-Einlagen anbieten. Die Zentralbank habe auch einen gewerblichen Kreditgeber dazu geraten, diese Sätze zu senken, sagte eine der mit der Angelegenheit vertrauten Personen. Die jüngste Kursschwäche des Yuan hat Behörden dazu veranlasst, Devisengeschäfte genauer prüfen. China verstärkt derzeit seine Bemühungen, die Abwertung des Yuan zu bremsen. Von der chinesischen Zentralbank war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Der Kurs des Yuan war zuletzt auf ein Achtmonatstief gesunken. Seit Januar hat die chinesische Währung fast fünf Prozent an Wert eingebüßt. Die Renditedifferenzen zwischen Anleihen der USA und Chinas, der beiden weltgrößten Volkswirtschaften, haben sich ausgeweitet. Der Abwärtsdruck auf Chinas Währung wurde dadurch noch verstärkt, dass die Notenbanken der beiden Länder geldpolitisch ganz unterschiedliche Kurse verfolgen. Während China bereit ist, eine holprige Konjunkturerholung mit den Instrumenten der Geldpolitik zu unterstützen, verfolgt die US-Notenbank Federal Reserve einen Straffungskurs und könnte ihre Leitzinsen noch länger hoch halten.
Die chinesische Zentralbank hatte Mitte Mai erklärt, die Behörden würden große Kursschwankungen des Yuan entschlossen eindämmen. Zudem hatte sie angekündigt, die Selbstregulierung bei Dollareinlagen zu prüfen. Wochen später hatten Insider berichtet, ein von der Notenbank beaufsichtigtes Selbstregulierungsgremium habe wichtige große staatliche Banken aufgefordert, Zinssätze für Dollar-Einlagen zu senken. Großbanken seien dazu angehalten worden, die Obergrenze für die Sätze von 5,3 Prozent auf 4,3 Prozent herunterzusetzen.
Marktteilnehmer interpretieren solche Schritte als Zeichen dafür, dass Chinas Behörden zunehmend unzufrieden sind mit dem immer schneller werdenden Kursrückgang des Yuan. Sie erwarten, dass die Währungshüter weitere Maßnahmen ergreifen könnten, um für die Akteure Währungsspekulationen teurer zu machen, sollten die Wetten auf einen Kursverfall des Yuan anhalten.
(Reuters)