Am frühen Morgen des 9. April informierte die UBS die Öffentlichkeit darüber, dass sie die Dividende für das Geschäftsjahr 2019 in zwei Tranchen auszahlen werde (cash berichtete). Damit beugte sich die grösste Schweizer Bank dem Druck der Finanzmarktaufsicht Finma. Anders als die ewige Rivalin Credit Suisse plauderte die UBS bei dieser Gelegenheit auch gleich aus dem Nähkästchen, was die Geschäftsentwicklung in den ersten drei Monaten anbetrifft. Man rechne mit einem Reingewinn in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar, so liess man damals in der Medienmitteilung durchblicken.

Fokus liegt ganz klar auf der Ergebnisqualität

Das entspräche im Jahresvergleich einem satten Gewinnplus von 28 Prozent und läge weit über dem, was Analysten eigentlich erwartet hatten. Wenn die Grossbank am morgigen Dienstag ihre Quartalszahlen vorlegt, dürfte sie deshalb vor allem an dieser Aussage gemessen werden.

Noch wichtiger als die Höhe des Quartalsgewinns ist allerdings dessen Qualität - sprich: Die Gewinne müssen in den richtigen Geschäftszweigen anfallen. In den letzten Jahren kam es nämlich immer wieder vor, dass das Kerngeschäft Wealth Management nicht im erhofften Ausmass zur Gewinnentwicklung beitrug. Die Börse reagierte dann jeweils etwas unterkühlt, selbst wenn der Quartalsgewinn als solches über den durchschnittlichen Analystenschätzungen lag.

Mit ihrer vorsichtigen Schätzung von 1,46 Milliarden Dollar bleibt die Bank Vontobel etwas unter den Aussagen der UBS zurück. Beim bereinigten Vorsteuergewinn rechnet die Zürcher Bank im Jahresvergleich gar mit einem Plus von 33 Prozent auf 2,09 Milliarden Dollar, wobei mit 1,12 Milliarden Dollar gut die Hälfte aus dem Global Wealth Management stammen soll. Im Investment Banking geht die Bank Vontobel gar von einer Verdreifachung des Vorsteuergewinns auf 683 Millionen Franken aus.

Da die Gewinnentwicklung im Investment Banking starken Schwankungen unterliegt und als sehr launisch gilt, dürfte die Börse dem Gewinnbeitrag aus dem Global Wealth Management ein grösseres Gewicht beimessen. Interessant zu sehen wird sein, ob nach der Credit Suisse auch die UBS zu hohen Rückstellungen und Wertberichtigungen im Kreditgeschäft und bei strukturierten Produkten gezwungen ist. Der Zahlenkranz der Credit Suisse war rückblickend ziemlich "messy" (der cash Insider berichtete). Nicht auszuschliessen, dass auch jener der UBS von einer Vielzahl einmaliger Faktoren geprägt sein wird.

UBS-Aktie hat seit Jahresbeginn die Nase vorn

Fast noch wichtiger als das Quartalsergebnis sind jedoch die zukunftsgerichteten Aussagen. Die Erzrivalin Credit Suisse äusserte sich diesbezüglich eher vorsichtig und schloss weitere Kreditrückstellungen in den kommenden Quartalen nicht aus.

Die Aktie der UBS hat alleine seit Jahresbeginn zwar knapp 26 Prozent eingebüsst. Damit steht sie jedoch vergleichsweise gut da. Die Valoren von Julius Bär (-32 Prozent) und Credit Suisse (-41 Prozent) gaben deutlich stärker nach.