Die Publikation der Ergebnisse des zweiten Halbjahres und Gesamtjahr 2024 vermochten am vergangenen Freitag die Givaudan-Investoren nicht zu begeistern. Die Aktien schlossen mit über 3,1 Prozent im Minus.
Am heutigen Montagmorgen folgen die Analysteneinschätzungen dieser Ergebnisse und des Ausblicks. Und sie sind sich trotz unterschiedlicher Kurszielschätzungen im Grundtenor einig: Der Aromen- und Riechstoffhersteller sei gut positioniert, um nachhaltiges Wachstum zu erzielen und die Bilanz weiter zu stärken. Die Valoren steigen zeitweise um über 3,3 Prozent im frühen Handel.
Barclays und JPMorgan erhöhen die Kursziele von 3750 Franken respektive 4200 Franken auf 3800 und 4400 Franken - letzterer hebt auch gleich das Rating von «Neutral» auf «Übergewichten» an. Berenberg und die Bank Vontobel hingegen reduzieren das Kursziel von 4100 Franken auf 3800 Franken und von 4950 auf 4900 Franken. Doch Vontobel stellt weiterhin das zweithöchste Kursziel im Markt.
Wachstum und gestärkte Bilanz
Für die bei JPMorgan tätige Analystin sind vor allem die starke Präsenz in den Schwellenländern sowie das Beauty-Segment wichtige Wachstumstreiber. Nach einem hervorragenden Jahr 2024 rechnet sie im laufenden Jahr mit einem organischen Wachstum von 6 Prozent und einer weiteren Margensteigerung. Mit dem Rückgang der Verschuldung eröffneten sich zudem Möglichkeiten für wertsteigernde Akquisitionen oder Aktienrückkäufe. Nach der Schwächephase bei der Aktienkursentwicklung bietet sich vor diesem Hintergrund nun eine günstige Einstiegsgelegenheit.
Die Vontobel-Analysten halten die seit September 2024 zurückgelegte Bewertungskorrektur für nicht gerechtfertigt. Der Aromen- und Riechstoffhersteller ist in einer Position der Stärke mit einem robusten Wachstums- und Gewinntrend. «Der rekordhohe freie Cashflow und der reduzierte Verschuldungsgrad (2.3x Nettoschulden/EBITDA) dürften zudem mehr Spielraum für wertsteigernde M&A-Transaktionen geben», so die Experten weiter.
Bei Berenberg wird zwar das Kursziel nach unten korrigiert, die Einstufung bleibt jedoch auf «Halten». Die Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2024 seien stark ausgefallen, schreibt die Analystin. Im laufenden Jahr dürfte das Unternehmen weiter wachsen, die Rohstoffinflation und die Preisweitergabe sind dabei zentrale Themen. Zudem dürfte die Steuerquote aufgrund der Einführung der OECD-Mindeststeuer steigen, so die Expertin weiter. Vor diesem Hintergrund sehe sie auf kurze Sicht derzeit nur wenig Kaufanreize.
Auf der pessimistischen Seite steht der Analyst von Barclays, der eine Verkaufsempfehlung für die Givaudan-Aktien ausspricht. Trotz seiner skeptischen Haltung rechnet er mit solidem Wachstum im laufenden Jahr. Neben Preiseffekten und Wechselkursen sei aber auch ein Volumenwachstum erforderlich, um die Guidance zu erreichen. Zudem weise Givaudan eine hohe Prämie im Aktienkurs auf, was die Titel anfällig für steigende Zinsen mache, so der Experte weiter.
Seit vergangenem Freitag haben drei Analysten ihre Einstufung erhöht, während vier sie herabgesetzt haben. Gleichzeitig wurden fünf Kursziele angehoben, während drei gesenkt wurden. Die Mehrheit der Analysten stuft die Givaudan-Aktie mit «Halten» ein. Sieben Experten empfehlen den Kauf, während vier zum Verkauf raten. Der durchschnittliche Kurszielkonsens liegt bei 4’130 Franken und damit rund 4,6 Prozent über dem aktuellen Kursniveau.
(cash/AWP)