Aktien in Europa und den USA sind auf Kurs zum vierten monatlichen Anstieg in Folge, die längste Rally seit 2021. Selbst die sonst saisonal schwache zweite Februarhälfte war - Nvidia sei Dank - sehr profitabel für Anleger.

Ein Blick in die statistische Glaskugel macht auch für den Rest des Jahres optimistisch: Wenn der S&P 500 in den vier Wintermonaten steigt, war die Performance des verbleibenden Kalenderjahres seit 1950 nie negativ und brachte im Schnitt einen Gewinn von 21 Prozent.

Derzeit fällt es schwer, sich einen Schock auszudenken, der die Rally umkehren könnte - und schon gar den Zeitpunkt zu treffen. Makro-Daten und Unternehmensgewinne sehen gut aus, bis zu den US-Wahlen dauert es noch, und es ist kaum vorstellbar, dass ein Kandidat etwas so Unverschämtes sagt, dass es die Anleger verschreckt.

Geopolitisch steht kein kompletter Gamechanger auf dem Programm, und die Immobilienrisiken auf den Bankbilanzen sind in der Breite noch kein Problem. Ohne Frage ist die Partystimmung hier und da schon sehr ausgelassen und es schadet sicher nicht, den Notausgang gut im Auge zu behalten, falls im Haus der Aktienmärkte doch ein Feuer ausbricht.

Bis dahin scheinen die Bären aber eher auf dem Rückzug. Der Multi-Asset-Stratege der HSBC, Max Kettner, kassierte diese Woche sein Untergewichten-Votum für Aktien und sagte, dass die bullische Stimmung und Positionierung zwar sehr gross sei, dies aber ohne einen «klaren Katalysator nicht ausreicht, um eine deutliche Korrektur auszulösen.»

(Bloomberg)