Die UBS-Titel verlieren am Freitag 0,9 Prozent auf 24,64 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Market Index (SMI) 0,4 Prozent nachgibt.
Die Aktie der UBS notierte am Donnerstag den siebten Tag in Folge im Minus. Das ist die längste Verlustserie seit dem 24. Februar 2022, schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg. Schliesst der Titel am Freitag ebenfalls im Minus, dann sind es acht Verlusttage in Folge.
Die Kursverluste bei der UBS betragen einschliesslich des Freitags etwas mehr als sechs Prozent, während der Swiss Market Index (SMI) in dieser Zeitspanne nur um 3,6 Prozent nachgab.
Konkrete Gründe für die Kursschwäche seien keine auszumachen, erklärt Andreas Venditti, Analyst von Vontobel, auf Anfrage von cash.ch. «Wenn die Märkte korrigieren, geht es bei Grossbanken üblicherweise stärker runter», ergänzt der Vontobel-Experte.
Die jüngste Börsenschwäche mag als Argument seine Berechtigung haben. Bei Citi, Bank of America bis Morgan Stanley belaufen sich die Kursverluste der letzten sieben Tage auf vier bis sechs Prozent. Einzig der Branchenprimus JPMorgan kam mit einem Minus von 2,5 Prozent deutlich weniger stark unter die Räder.
Kein negativen Analysten-Reaktion
Ein Blick auf die Ratings und Kurszieländerungen von Bloomberg-Daten zeigt, dass jüngst keine grösseren Veränderungen eingingen. Seit der letzten namhaften Kurszieländerung am 16. August auf 37 Franken bei einem Kaufrating von Chris Hallam, Analyst von Goldman Sachs - cash.ch berichtete hier -, haben sich drei Analysten zu Wort gemeldet.
Am 26. August bestätigte Kian Abouhossein von JPMorgan das Kauf-Rating und das Kursziel von 31 Franken und ebenso die Deutsche Bank und BNP Paribas Exane, welche bei «Halten» und einem Kursziel von 26 respektive 27 Franken bleiben.
Ein Grund für die magere Kursentwicklung dürften gemäss einem Händler auch mangelnde, positive Impulse und Gewinnmitnahmen sein.
Die Charttechniker der Bank Rahn+Bodmer sehen den Titel weiter in einem breiten Seitwärtskanal von 24 bis 28 Franken.
3 Kommentare
Ein Grund könnte darin liegen, dass die Integration der CS bisher erstaunlich ruhig verläuft. Und daher auch sehr informationsarm. Von Aussen gesehen, ist es schwierig einzuschätzen, wie gut UBS hier vorankommt, weil so wenig transparent wird. Wir kennen noch nicht einmal die schon abgebauten und noch abzubauenden Stellen genau.
Das kann man als gutes Zeichen werten, weil eine möglichst firktionslose Integration der wertschöpfendste Weg ist. Oder man kann es als ein schlechtes Zeichen werten, denn, wenn doch alles gut läuft, was hindert die UBS daran, dies offen zu kommunizieren?
Meine Interpretation ist, dass die Integration sogar überraschend gut läuft, die UBS aber vor dem Hintergrund der Diskussion um too big to fail und strengere Eigenkapitalvorschriften möglichst unsichbar bleiben will, denn, je besser es der UBS geht, desto schwieriger wird es für sie sein, sich gegen die Erhöhung der Eigenkapitalquote zu wehren.
Das hat höchstwahrscheinlich auch mit dem Lemmingeffekt zu tun. Wenn die ersten dicken über die Klippe springen folgen ihnen viele ohne etwas nach zu denken. Panik war noch nie ein guter Ratgeber!
Na, dann hoffen wir mal, dass Sie recht haben, plutos. Ich jedenfalls kann ihrer Interpretation doch einiges abgewinnen.