Für Sandoz war 2024 das erste komplette Geschäftsjahr als eigenständiges Unternehmen. «Es dürfte ein gutes gewesen sein», heisst es in einer Vorschau von Vontobel. Tatsächlich gehen die meisten Analysten davon aus, dass die ehemalige Novartis-Sparte die eigenen Ziele erreicht haben dürfte.
Konkret erwarten die Experten einen Umsatz von 10,39 Milliarden Dollar, während sich der Reingewinn auf 1,17 Milliarden Dollar belaufen dürfte. Getragen werden dürfte das Umsatzwachstum vor allem von der Biosimilar-Sparte. Ebenfalls wird von einem Anstieg der Ebitda-Margen von 18,1 auf 19,6 Prozent ausgegangen. Die Dividende erwarten sie bei 0,6 Dollar pro Aktie.
Daneben dürfte der Blick nach vorne zu den zentralen Themen gehören. Die meisten Analysten gehen davon aus, dass Sandoz ein Umsatzwachstum mindestens im mittleren einstelligen Prozentbereich anstreben wird bei einer Ebitda-Marge von etwa 21 Prozent. Unterstützt werden dürften diese Ziele durch zahlreiche Biosimilar-Lancierungen im laufenden Jahr.
Wie die zuständigen UBS-Experten schreiben, richtet sich der Blick der Anleger sehr stark auf die Generika für Semaglutid gegen Fettleibigkeit, die in Mexiko, Brasilien und Kanada, die ab 2026 erhältlich sein werden. Ansonsten hat Sandoz ab 2026 nur begrenzte andere Möglichkeiten bis 2028/2029, wenn die beiden Krebsmittel Keytruda und Opdivo ihren Patentschutz verlieren.
Ambitionierte Ziele
Bei der Vorlage der Umsatzzahlen für die ersten neun Monate hatte die ehemalige Novartis-Tochter zum zweiten Mal in Folge die Umsatzprognose nach oben angepasst. Dieser soll im hohen einstelligen Bereich wachsen. Die Kern-Ebitda-Marge wiederum soll 2024 bei etwa 20 Prozent zu liegen kommen.
Derweil haben die Mittelfristziele weiterhin Bestand. Bis spätestens 2028 will Sandoz mit Biosimilars einen Umsatzanteil von 30 Prozent erreichen. Zum Vergleich: 2023 steuerte die Sparte 23 Prozent zum Konzernumsatz bei.
Positive Vorzeichen des Marktes
Die Generika-Herstellerin will in den kommenden Jahren weiterhin von den positiven Trends der Generika- und Biosimilar-Märkte profitieren. Dabei peilt CEO Richard Saynor an, in den USA bei Biosimilars über kurz oder lang die Nummer 1 zu werden. Hierbei sollen auch die für 2025 geplanten Markteinführungen weiterer Nachahmer-Präparate helfen.
Seit den Quartalszahlen Ende Oktober hat Sandoz in den USA das Biosimilar Pyzchiva auf den Markt gebracht. Das Nachahmer-Präparat sei in den gleichen Indikationen wie das Referenz-Mittel Stelara von Johnson & Johnson zugelassen, das mit einem jährlichen Umsatz von mehreren Milliarden US-Dollar ein Blockbuster ist.
Von der Europäischen Kommission hatte Sandoz in diesem Zeitraum die Marktzulassung für sein Augen-Biosimilar Afqlir erhalten. Das Referenzmittel für das Nachahmerprodukt ist der Blockbuster Eylea, der mit mehreren Milliarden Umsatz ebenfalls ein Blockbuster ist.
Derweil zeigt sich Sandoz vom Machtwechsel in den USA nicht wirklich besorgt. «Wir sind nicht Big-Pharma», und das Unternehmen stünde damit nicht direkt im Fokus, sagte CEO Saynor in einem Interview mit «CH Media».
Verhaltener Jahresstart für Sandoz-Titel
Die Sandoz-Aktien haben seit Jahresbeginn um rund 6 Prozent zugelegt und damit etwas weniger stark als der Gesamtmarkt SPI (+11 Prozent). Im Vorjahr hatten die Papiere allerdings mehr als 37 Prozent hinzugewonnen.
Das durchschnittliche Kursziel liegt derzeit bei 43,55 Franken, was einem Aufwärtspotenzial von beinahe zehn Prozent gegenüber dem aktuellen Preis (39,63 Franken) entspricht.
(cash)