Ein US-Gericht hat Google ein illegales Monopol bei Internet-Suchen bescheinigt. Sollte die angekündigte Berufung gegen dieses Urteil abgewiesen werden, könnte in einem weiteren Verfahren die Zerschlagung des Mutterkonzerns Alphabet angeordnet werden. Der Internet-Konzern ist nicht das einzige Technologie-Unternehmen, das sich gegen Klagen von Behörden und Konkurrenten wehrt. Nachfolgend eine Auswahl:

Alphabet

Nachdem ein US-Gericht im August 2024 die Position von Google bei Internet-Suchen als illegales Monopol eingestuft hat, tritt das Verfahren in die sogenannte Abhilfephase ein. Dabei wird geprüft, wie die Marktmacht des Unternehmens eingedämmt werden kann. Denkbar ist ein Verbot von Verträgen, die Google einen Platz als Standard-Suchmaschine in Internet-Browsern sichern, oder eine Zerschlagung des Mutterkonzerns Alphabet.

In einem zweiten Verfahren geht das US-Justizministerium gegen Googles Geschäft mit Online-Werbung vor. Der Konzern missbrauche seine Marktmacht im Bereich der Software für Internet-Anzeigen, indem er seine Programme für Verlage und Werbetreibende miteinander verknüpfe. Sollte der Klage ebenfalls stattgegeben werden, könnte der Konzern zerschlagen werden.

Ausserdem verklagen Dutzende Medienfirmen um Axel Springer Google wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens bei Online-Werbung. Sie fordern 2,1 Milliarden Dollar Schadenersatz.

Ende 2023 gewinnt der «Fortnite»-Macher Epic Games einen Prozess gegen Google wegen Geschäftspraktiken im App-Store des Konzerns. Sollte die Berufung gegen dieses Urteil abgewiesen werden, könnte die gesamte App-Store-Branche auf den Kopf gestellt werden. Entwickler hätten dann mehr Einfluss darauf, wie ihre Apps vertrieben werden und wie sie davon profitieren.

Die EU ermittelt ebenfalls wegen mutmasslich wettbewerbswidrigen Verhaltens im App Store von Google.

Apple

Aus dem gleichen Grund könnte die EU Insidern zufolge Apple vor Gericht zerren, da die Geschäftspraktiken im App Store des iPhone-Anbieters nach Ansicht der Behörden gegen den europäischen Digital Markets Act verstossen.

Wegen Missbrauchs der Marktmacht im Musikstreaming verdonnert die EU Apple im März 2024 zu einer gut 1,8 Milliarden Euro schweren Strafe. Das Unternehmen hat Einspruch eingelegt.

Ebenfalls im März 2024 verklagt das US-Justizministerium den Anbieter. Der Konzern behindere kleinere Konkurrenten und treibe die Preise in die Höhe.

Zu den weiteren US-Verfahren gegen Apple zählt eine Sammelklage, derzufolge das Unternehmen ein Monopol für Cloud-Speicher hat.

Meta

Wegen des umstrittenen Abo-Modells droht der Facebook-Mutter eine Klage der EU-Behörden.

Im Mai 2023 brummt die EU dem Konzern eine 1,2 Milliarden Euro schwere Strafe auf. Er habe illegal Nutzerdaten in die USA transferiert.

Wegen angeblicher Gefährdung der psychischen Gesundheit von Jugendlichen haben Dutzende US-Bundesstaaten Meta und dessen Dienst Instagram verklagt.

Amazon

Die US-Kartellbehörde hat mehrere Verfahren gegen den Online-Händler angestrengt. Die Klage vom September 2023 begründet die FTC unter anderem mit angeblicher Preistreiberei. In einem anderen Streit wirft sie Amazon vor, Millionen Nutzer zum Abschluss eines «Amazon Prime»-Abonnements zu verleiten.

(Reuters)