Das UBS Fund Management hat ihren Stimmenanteil an Meyer Burger von 5,83 auf 4,51 Prozent reduziert. Dies geht aus einer Offenlegungsmeldung des Solarunternehmens gegenüber der Schweizer Börse hervor. Da die Fondstochter der Grossbank auch über White-Label-Fonds für Dritte handelt, lässt sich nicht eruieren, wer denn eigentlich der Verkäufer ist. Dennoch geht von der Offenlegungsmeldung Signalwirkung aus. Die Meldepflicht erwuchs am vergangenen Mittwoch.

Wenige Tage zuvor musste Meyer Burger einräumen, dass mit D. E. Shaw Renewable Investments der wohl wichtigste Kunde abgesprungen sei. Man gehe davon aus, dass die Vertragskündigung die finanziellen Restrukturierungsbemühungen negativ beeinflussen werde und werde bei einem Scheitern dieser Bemühungen möglicherweise nicht mehr in der Lage sein, die Geschäfte zu führen, liess das Solarunternehmen die Öffentlichkeit weiter wissen. Alleine an diesem Tag wurde die Aktie von der Börse mit einem Minus von fast 63 Prozent abgestraft.

«Dies ist sehr wahrscheinlich das Ende von Meyer Burger», kommentierte daraufhin Bernd Laux, Analyst bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Mit der wahrscheinlich bevorstehenden Einführung höherer Zölle in den USA sei das Geschäftsmodell, Solarzellen in Deutschland zu produzieren und in den USA zu verkaufen, nicht länger tragfähig. 

Meyer Burger diesjähriges Börsenschlusslicht

Vor dem UBS Fund Management haben schon andere bedeutende Aktionäre ihre Beteiligungen reduziert. So senkte Ende September etwa der US-Milliardär und Hedge-Fonds-Manager Israel Englander sein Aktienpaket auf unter 3 Prozent. Damals baute die Fondstochter der UBS den Stimmenanteil quasi zeitgleich von 4,41 auf 5,83 Prozent aus. Auch der Fondsanbieter Invesco reduzierte seine Beteiligung kürzlich von 5 auf unter 3 Prozent. Die Amerikaner bieten einen der wenigen börsengehandelten Fonds auf den MAC Global Solar Energy Index an. Folglich sind die Vermögenswerte dieses Fonds indexnah investiert.

Und obschon die Meyer-Burger-Aktie seither etwas Boden gutmachen konnte, hat sie seit Jahresbeginn mehr als 99 Prozent ihres Kurswerts eingebüsst. Damit wird dem Solarunternehmen wenige Woche vor dem Jahresende die undankbare Rolle des diesjährigen Börsenschlusslichts zuteil. Börsenbeobachter glauben nicht, dass sich daran noch etwas ändern wird.

Auch Analysten zeigen vermehrt Distanz zum Unternehmen. Am Dienstag setzte die Deutsche Bank Abdeckung der Aktie per sofort aus. Zum jetzigen Zeitpunkt sei es nicht möglich, die zukünftige Leistung oder Bewertung des Unternehmens zu beurteilen, da die Fähigkeit des Unternehmens, seinen Fortbestand zu erhalten, nur begrenzt absehbar sei, hiess es.