Doch seit einiger Zeit tut sich etwas: In den letzten drei Jahren hat sich der Aktienpreis verdoppelt, und im letzten Monat lässt der Titel den Gesamtmarkt mit einem Gewinn von 14 Prozent deutlich hinter sich. Am Mittwoch verharrt die Aktie in einem positiven Gesamtmarkt bei 16,10 Franken.
Ein weiteres Argument für Ascom könnte die neue Dividendenstrategie sein. Bereits für 2014 wird die Ausschüttung von 40 auf 45 Rappen erhöht. Das soll in ähnlichem Stil weitergehen. "In Zukunft wird der Generalversammlung eine Ausschüttungsquote zwischen 35 und 50 Prozent des Gruppengewinns empfohlen werden", sagt Ascom-CEO Fritz Mumenthaler im Video-Interview mit cash. Die Quote für 2014 liegt bei 42 Prozent.
100 Stellen sollen geschaffen werden
Abgesehen davon bietet das Jahresergebnis von Ascom keine grossen Überraschungen. Der Reingewinn stieg um gut 4 Prozent, während der Umsatz leicht zurückging. Bereits im Januar hatte CEO Mumenthaler angekündigt, in den nächsten fünf Jahren bis zu 100 Stellen zu schaffen und den Umsatz zu verdoppeln.
2015 dürften noch einige Sonderkosten im Rahmen von "Ascom 2020" anfallen, wie Analystenkreise kommentieren. Danach müsse Ascom den Beweis antreten, dass die EBITDA-Margen tatsächlich bis gegen 18 Prozent steigen könnten – bei einem gleichzeitigen jährlichen organischen Wachstum von 5-10 Prozent.
"Sollte dies gelingen, hätte die Aktie sicher noch weiteres Potenzial", schreibt die Neue Helvetische Bank in einem Kommentar. Momentan rät sie aber noch zu Zurückhaltung. Auch die Zürcher Kantonalbank belässt ihr Rating bei "Marktgewichten".
Unterschiedlich erfolgreiche Divisionen
Wachsen soll Ascom auch durch Übernahmen, wie Mumenthaler im Video-Interview bekräftigt. "Übernahmen sind eine Möglichkeit zum Wachsen. Wir haben uns ganz klar zu Wachstum bekannt. Die Priorität für dieses Wachstum liegt im Bereich Wireless Solutions."
In diesem Bereich, der rund 70 Prozent des Gruppenumsatzes generiert, fokussiert Ascom auf den Gesundheitsbereich. Mitentscheidend für den Erfolg ist das eben erst lancierte Gerät Myco - ein Smartphone, das speziell für die Bedürfnisse des Pflegepersonals in Spitälern entwickelt wurde. Wer auf Ascom setzt, setzt auf eine Firma, die über 40 Prozent des Umsatzes im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie im Gesundheitswesen macht."
Die zweite Division namens "Network Testing" gilt eher als Sorgenkind. Sie hat ein schwieriges erstes Halbjahr 2014 hinter sich und musste schlussendlich einen Umsatz-Rückgang von 9 Prozent hinnehmen. Bei "Network Testing" dreht sich alles um das Optimieren von Mobilfunknetzen. Dieser Bereich liefert 27 Prozent der Gesamteinnahmen.