In der US-Wirtschaft sind im Dezember weitaus mehr Stellen geschaffen worden als erwartet, wie aus dem Arbeitsmarktbericht der Regierung hervorgeht. Es kamen 216'000 neue Jobs ausserhalb der Landwirtschaft hinzu, wie aus dem am Freitag vorgelegten Arbeitsmarktbericht der Regierung hervorgeht. Von Reuters befragte Volkswirte hatten mit einem Zuwachs von 170'000 gerechnet, nach einem Stellenplus von 173'000 im November. Ökonomen sagten in ersten Reaktionen:

Dirk Chlench, LBBW: «Somit stellt der Arbeitsmarktbericht in der Gesamtschau einen herben Rückschlag für die am Markt grassierenden Erwartungen bald fallender US-Leitzinsen dar. Nach unserer Prognose werden die US-Währungshüter erst Mitte dieses Jahres eine Zinssenkungsphase einläuten.»

Bastian Hepperle, Hauck Aufhäuser Lampe: «Die USA trumpfen zum Jahresende mit einem überraschend kräftigen Beschäftigungsanstieg auf. Im Trend verdichten sich jedoch die Hinweise auf eine langsame Abschwächung des US-Arbeitsmarktes. Ausserhalb des Gesundheitssektors sind die Beschäftigungszuwächse nur noch moderat, weniger Stellen sind unbesetzt und die Wechselwilligkeit schwindet. Das sind Signale dafür, dass der Lohndruck eher abnehmen wird. Die Fed dürfte sich zunehmend darin bestärkt sehen, die Inflation in den Griff zu bekommen. Dafür benötigt sie aber noch mehr Belege, bevor sie ihren Restriktionskurs lockert.»

Ralf Umlauf, Helaba: «Auch zum Ende des Jahres hat die US-Wirtschaft netto neue Arbeitsplätze geschaffen. Der Anstieg lag sogar oberhalb der Konsensschätzung. Die monatliche Lohnentwicklung ist solide. Gründe für einen schnellen Lockerungszyklus der Fed bereits ab Frühjahr 2024 sehen wir in den Daten nicht.»

(Reuters)