US-Präsident Joe Biden tritt nach wachsenden Zweifeln seiner Parteifreunde als Präsidentschaftskandidat der Demokraten zurück. Das teilte er am Sonntag auf der Plattform X mit. Er werde sich darauf konzentrieren, seine Pflichten in seiner verbleibenden Amtszeit zu erfüllen, erklärte der 81-Jährige. Es folgen erste Kommentare von Ökonomen und Investoren:

Brian Jacobsen, Chefökonom, Annex Wealth Management:

«Dies ist wieder ein Wettbewerb geworden. Wäre Biden Kandidat geblieben, hätten sich die Chancen nicht nur für einen Sieg Trumps, sondern auch für einen Sieg der Republikaner erhöht. Jetzt ist es wieder ein Rennen. Der Trump-Trade wird wahrscheinlich eine Verschnaufpause einlegen, da die Anleger die Wahrscheinlichkeiten des Wahlausgangs neu einschätzen. Das bedeutet, dass Small Caps, Finanzwerte, Energie und Kryptowährungen einen kleinen Rückschlag erleiden könnten, aber Trump hat immer noch die Nase vorn.»

Jack McIntyre, Portfoliomanager, Brandywine Global Investment Management:

«Ich denke, insgesamt wird sich das zumindest vorübergehend positiv auf die Märkte auswirken. Es wird sich wahrscheinlich positiv auf den Anleihenmarkt auswirken, insbesondere wenn man bedenkt, wo wir uns gerade im Konjunkturzyklus befinden und, noch wichtiger, wo wir in Bezug auf Wachstum und Inflation stehen.»

Jamie Cox, Partner, Harris Financial Group:

«Bis der Kandidat der Demokraten feststeht, werden die Märkte furchtbar volatil sein. Das wird sich wahrscheinlich im Dollar niederschlagen und für Volatilität bei festverzinslichen Wertpapieren und Aktien sorgen.»

Rhona O'Connell, Leiterin der Marktanalyse bei Stonex:

«Meine instinktive Reaktion ist, dass kurzfristig alles in der Schwebe bleibt, was die Nominierung der Demokraten betrifft. Aber es könnte durchaus sein, dass Trumps Lokomotive dadurch etwas gebremst wird. Was die Risikoaversion betrifft, ist der Rückenwind für Gold allein aus diesem Grund stärker als der Gegenwind.»

(Reuters)