Der Leiter des Handelsunternehmens Olam Agri warnte davor, dass ein "Nahrungsmittelkrieg" die globale Stabilität gefährden könnte, da Handelsschranken und die Klimakrise das Angebot beeinträchtigen. In Kommentaren, die von der "Financial Times" zitiert wurden, wies CEO Sunny Verghese darauf hin, dass die zunehmenden Handelsbeschränkungen bereits zu einer verstärkten Lebensmittelinflation und einem übertriebenen Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage führen.

"Wir haben viele Kriege um Öl geführt. Wir werden noch grössere Kriege um Lebensmittel und Wasser führen", sagte er letzte Woche auf der Konsumentenkonferenz von Redburn Atlantic und Rothschild.

Obwohl die Agrarrohstoffhändler die Schuld für die steigenden Lebensmittelkosten nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Jahr 2022 auf sich nahmen, wehrte sich der CEO dagegen. Stattdessen seien wahrscheinlich der Ausbruch von nichttarifären Handelshemmnissen der Hauptgrund, wobei es in diesem Jahr zu einem Anstieg von 1266 Beschränkungen kam. Dies berichtet die Finanznachrichtenplattform "Markets Insider".

Protektionismus wegen Preisrallye

Während der Austausch von Rohstoffen knapper wurde, stieg die Nachfrage in wohlhabenden Volkswirtschaften, die sich darauf konzentrierten, Überschussbestände anzulegen. Die höheren Preise haben nicht nur die Lebenshaltungskostenkrise in bestimmten Regionen verschärft, sondern auch die Nahrungsmittelknappheit in ärmeren Regionen infolge von COVID-19 Unsicherheiten verursacht.

Gleichzeitig hat das wärmere Klima die Herausforderungen in der landwirtschaftlichen Produktion verschärft und zu einer aggressiven Preisrallye bei Rohstoffen wie Kakao, Kaffee und Zucker geführt. Laut Verghese führt dies auch dazu, dass Regierungen weltweit auf Protektionismus setzen, um ihre heimischen Märkte zu schützen. Beispiele dafür sind das indonesische Exportverbot für Palmöl und die indische Beschränkung von Reisausfuhren.

"Das ist genau der falsche Weg", sagt er. "Wir werden das immer häufiger erleben." Angesichts der Klimarisiken drängt der Händler darauf, dass die Industrie ernsthafte Massnahmen ergreift. Er argumentiert, dass die Besteuerung von Kohlendioxid eine angemessene Politik für Regierungen wäre.

(cash)