Die Börse in Shanghai verlor am Dienstag 0,6 Prozent auf 3387,15 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fiel um 0,6 Prozent auf 3974,98 Punkte. Auf die Stimmung drückte auch der schlechter als erwartet ausgefallene Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe.

Zwar expandierten die Unternehmen im Dezember den dritten Monat in Folge, allerdings mit verlangsamtem Tempo. Das Handelsvolumen war aufgrund des bevorstehenden Neujahrsfestes ingesamt gering, wobei die Märkte in Japan für den Rest der Woche geschlossen blieben.

Die Schweizer Börse bleibt von Dienstag bis Donnerstag geschlossen.

An der Wall Street hatten am Montag alle drei wichtigen US-Indizes mit deutlichen Verlusten geschlossen. Grund für den Ausverkauf waren vor allem Gewinnmitnahmen zum Jahresende, Bewertungssorgen und Unsicherheiten über das Jahr 2025. Der US-Standardwerteindex Dow Jones ging mit einem Minus von 1,0 Prozent auf 42 573,73 Punkte aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 1,1 Prozent auf 5.906,94 Punkte und der technologielastige Nasdaq gab 1,2 Prozent auf 19.486,79 Zähler ab.

Zu den Gründen für die Zurückhaltung der Investoren zählen die hohen Renditen der US-Staatsanleihen und politische Unsicherheiten. Die zehnjährigen US-Bonds rentieren derzeit mit rund 4,551 Prozent. «Wenn die Renditen auf diesem Niveau bleiben, wird dies ein starker Gegenwind für die Aktienkurse sein, da die Anleger die relative Sicherheit einer nahezu garantierten Rendite auf US-Treasuries gegenüber der Ungewissheit von Aktien bevorzugen, von denen viele in der Nähe von Allzeithochs gehandelt werden», sagte David Morrison, Chefanalyst beim Broker Trade Nation.

Trotz der jüngsten Schwäche war 2024 ein hervorragendes Jahr für US-Aktien. Der Nasdaq ist auf dem Weg zu einem Jahresgewinn von etwa 30 Prozent, und der S&P 500 steuert auf einen Anstieg von knapp über 24 Prozent zu. Der Dow liegt auf Jahressicht knapp über 13 Prozent. Ein ganz starkes Jahr war es für den Chiphersteller Nvidia, dessen Aktienwert in den vergangenen zwölf Monaten um fast 180 Prozent zulegte.

«Nächstes Jahr wird es für die Anleger viel volatiler werden, insbesondere im ersten Quartal», sagte Oliver Pursche von Wealthspire Advisors in New York. «Ich denke jedoch, dass die Chancen gut stehen, dass sich die Aktien im nächsten Jahr einigermassen gut entwickeln und eine Rendite im mittleren einstelligen Bereich erzielen.»

Unter die Räder gerieten am Montag insbesondere die Aktien grosser Technologiefirmen. Die Papiere von Unternehmen wie dem Softwareentwickler Microsoft, dem Chipkonzern Broadcom und dem Elektroautopionier Tesla verloren zwischen 1,5 und über zwei Prozent. Auch Boeing liess mit einem Kursrutsch von über zwei Prozent Federn. Eine Maschine des US-Flugzeugbauers war am Sonntag nach der Landung auf dem südkoreanischen Flughafen Muan über die Landebahn hinausgeschossen, gegen eine Mauer geprallt und in Flammen aufgegangen. Die Ermittler suchen derzeit nach den Unfallursachen.

In den ersten Tagen des neuen Jahres dürften nur wenige Börsianer bei Aktien zugreifen. Danach werden mit dem Amtsantritt von Donald Trump als US-Präsident am 20. Januar wichtige Weichen für das Börsenjahr gestellt. Vor allem die von Trump angekündigten Reformen gelten als der wichtigste Unsicherheitsfaktor für die Börsen im kommenden Jahr. «Die Anleger treiben vor allem zwei Fragen um: ob Trumps Politik das Wirtschaftswachstum fördern wird oder nicht, und ob die US-Notenbank Fed weiterhin Geld in das System pumpen wird», sagte Adam Sarhan, Geschäftsführer der Investitionsfirma 50 Park Investments in New York. 

(Reuters)