Der Dow-Jones-Index und der breiter gefasste S&P 500 zogen zur Eröffnung am Mittwoch um 0,1 Prozent auf 39.810 Punkte und 5440 Zähler an. Der Index der Technologiebörse Nasdaq stieg um bis zu 0,4 Prozent auf 17.261 Punkte. Die Teuerungsrate in den USA sank im Juli überraschend auf 2,9 Prozent, nach 3,0 Prozent im Juni. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Volkswirte hatten mit einer Stagnation auf dem Vormonatswert gerechnet.

Am Vortag hatten bereits die Erzeugerpreise in den USA positiv überrascht und im Juli nur minimal zugelegt. Dies hatte den Nasdaq-Index am Dienstag um 2,4 Prozent nach oben getrieben und auch den Dow-Jones-Index um ein Prozent steigen lassen. Mit Spannung war an den Börsen deshalb auch die Entwicklung der Verbraucherpreise erwartet worden.

Die Wetten auf Zinssenkungen blieben nach dem überraschenden Rückgang der Inflation im Juli weitgehend unverändert. Rund die Hälfte der Händler erwarteten bei der Sitzung der US-Notenbank Fed im September eine Zinssenkung um 50 Basispunkte, die andere Hälfte eine halb so grosse Zinssenkung. «Wir wissen nicht, ob es 25 oder 50 sein werden, aber ich glaube nicht, dass die Inflation den Ausschlag geben wird», sagte Jack McIntyre, Portfoliomanager bei Brandywine Global. «Ausschlaggebend werden die wachstumsorientierten Wirtschaftsstatistiken sein, insbesondere die Arbeitsmarktstatistiken und Lohnlisten.»

Dass die US-Notenbank die Zinswende einläuten wird, gilt indes unter Börsianern als gesetzt. «Wir gehen davon aus, dass die Fed die Zinsen im September senken wird, vor allem aufgrund der steigenden Arbeitslosenquote und als Vorsichtsmassnahme gegen eine mögliche Rezession», erläuterte Stefan Koopman, Stratege bei der Rabobank.

Bei den Einzelwerten kletterten am Mittwoch die Aktien von Kellanova um 7,5 Prozent nach oben, nachdem der familieneigene Süsswarengigant Mars bekanntgab, den Hersteller von Cheez-It und Pringles in einem fast 36 Milliarden Dollar schweren Deal zu übernehmen. Dagegen gaben die Aktien von Googles Muttergesellschaft Alphabet um zwei Prozent nach. Hintergrund war ein Bericht der Agentur Bloomberg, demzufolge das US-Justizministerium Optionen erwägt, zu denen auch die Zerschlagung der Online-Suchmaschine gehört. Google hatte vergangene Woche eine Niederlage vor Gericht erlitten. Dem Suchmaschinenbetreiber wurde ein illegales Monopol bescheinigt, das er mit milliardenschweren Zahlungen an Technologiefirmen verteidige. In einem weiteren Verfahren soll nun über das Schicksal des Suchmaschinenbetreibers verhandelt werden, dabei gilt auch eine Zerschlagung des Konzerns als eine Option.

(Reuters)