Laut einer am Dienstag vorgelegten Studie des Vergütungsspezialisten Johnson dürften die Boni für Banker, die in der M&A-Beratung tätig sind, in diesem Jahr um bis zu 20 Prozent geringer ausfallen. Der stärkste Rückgang sei indessen im Underwriting zu erwarten, wo die Zahlungen um bis zu 45 Prozent einbrechen könnten, hiess es. 

"Es ist ein zyklisches Geschäft, und dieses Jahr sind sie von einer Klippe gestürzt", sagte Alan Johnson, Geschäftsführer von Johnson Associates, im Bloomberg-Interview mit Blick auf die Boni. "Bis zum Ende des Jahres wird es eine Menge unglücklicher Menschen geben."

Bei den fünf grössten Wall-Street-Firmen sanken die Erträge aus dem Investmentbanking in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 im Jahresvergleich um mehr als 45 Prozent. 

Bondhändler dürfen hoffen

Die Inflation, die Angst vor einer Rezession und die globalen Spannungen angesichts des Ukraine-Krieges haben an den Finanzmärkten zu enormer Volatilität geführt, was den Appetit auf Börsengänge und Übernahmen gedämpft hat. Der Kampf um Leistungsträger hat sich im Finanzsektor verlangsamt. Einige Institute sparen zur Kostensenkung an Vergütungen und Personalausstattung.

"Vom glühend heissen Arbeitsmärkten sind wir zu einer Abkühlung gekommen und dann zu Entlassungen", konstatiert Johnson.

Profiteur der Finanzmarkt-Verwerfungen war der Handel mit Aktien und Anleihen. Aktientrader dürften vor diesem Hintergrund mit stabilen Boni rechnen können, Bondhändler sogar mit Anstiegen von bis zu 20 Prozent. 

(Bloomberg)