Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Analysten erwarten bei Ems-Chemie für das Geschäftsjahr 2024 im Schnitt einen Umsatz von 2,08 Milliarden Franken gegenüber 2,18 Milliarden Franken im Vorjahr. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sollte bei 535,2 Millionen Franken zu stehen kommen. Die Dividende dürfte 16,88 Franken betragen, nach 16 Franken im Vorjahr. 

Das Spezialitätenchemie-Unternehmen hat sich mit einer Verkaufsoffensive frühzeitig auf die Herausforderungen der Autoproduktion eingestellt. Die Zürcher Kantonalbank schätzt den Umsatzanteil dieser Sparte auf 60 Prozent. Die Anstrengungen zur Gewinnung zusätzlicher Umsätze mit bisherigen und neuen Kunden in Automotive und anderen Anwendungen wie Industrie, Konsum, Optik und Verpackung tragen zudem erste Früchte, so der Analyst.

Auch auf der Kostenseite kann Ems-Chemie Erfolge erzielen und muss die tieferen Materialkosten nur teilweise weitergeben, schreibt der Experte der ZKB weiter. Entsprechend antizipiert der Analyst nur leicht tiefere Umsätze bei positiver Entwicklung auf Stufe Ebit.

Die ZKB erwartet deshalb ein Ergebnis ohne Überraschungen und einen vorsichtig optimistischen Ausblick. Ems-Chemie hat sich letztes Jahr in einem schwierigen Markt gut gehalten und dürfte sich dieses Jahr positiv entwickeln, auch wenn die Erholung des Automobilmarktes ausbleiben sollte. Auf der positiven Seite dürften sich die jüngsten EFTA-Freihandelsabkommen und eine breitere konjunkturelle Belebung bemerkbar machen, während die Auswirkungen von US-Zöllen auf die lokal produzierende Ems-Chemie unbedeutend bleiben sollten. 

Bloomberg-Daten der Analysten zeigen eine Kaufempfehlung, sieben Mal eine Halten- sowie eine Verkaufsempfehlung. Das durchschnittliche Kursziel beträgt 717,8 Franken. Das entspricht einem Aufwärtspotenzial von 10 Prozent im Vergleich zum Kurs vom Donnerstag bei 646 Franken.  Im Jahresvergleich hat sich die EMS-Aktie seitwärts entwickelt, nachdem diese im letzten Sommer ein Hoch von 773 Franken erreicht hatte. Damit ist der Titel dem Swiss Performance Index (SPI) deutlich hinter gehinkt. 

(cash)