Die Credit Suisse will die Ergebnisse ihrer Strategie-Überprüfung am kommenden Donnerstag, 27. Oktober, gemeinsam mit den Drittquartalszahlen publizieren. Experten schätzen, dass die Strategie-Weichenstellung die letzte Möglichkeit für die zweitgrösste Schweizer Bank ist, um als eigenständiges Unternehmen fortbestehen zu können.

Im Vorfeld dazu legt die Aktie weiter zu. Am Montag steigt der Titel im frühen Handel bis 2 Prozent auf 4,67 Franken. Das ist ähnlich hoch wie letzte Woche und ein Niveau wie zuletzt auch am 23. September. Das Intraday-Rekordtief erreichte die Aktie am 29. September bei 3,52 Franken.

Die Credit Suisse kommt laut einem Medienbericht am Wochenende trotz Verkäufen von Firmenteilen zwar nicht um eine Kapitalerhöhung herum. Die Einnahmen aus den Veräusserungen reichten nicht, um die Restrukturierungskosten zu finanzieren, schrieb die "SonntagsZeitung". Es laufe auf eine Kapitalerhöhung hinaus, vermutlich im Umfang von um die 2 Milliarden Franken, zitierte die Zeitung eine anonyme Quelle. Analysten schätzten den Umfang einer Kapitalerhöhung aber auch schon auf rund 4 Milliarden Franken.

Im Rahmen des Umbaus der angeschlagenen Grossbank wird seit Wochen über einen hohen Kapitalbedarf spekuliert. Verschiedene Analysten haben den Bedarf zwischen 4 und 8 Milliarden Franken geschätzt, der auch mit dem Verkauf von Firmenanteilen wie Immobilien bewerkstelligt werden soll.

Beim anstehenden Strategie-Update der Grossbank steht gerüchteweise auch ein Verkauf der Asset-Management-Einheit in den USA zur Debatte. Verschiedene Institute würden sich eine Offerte überlegen, hiess es in einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters vom Wochenende. Laut dem Bericht, der sich auf Insider stützt, zählen insbesondere die Vermögensverwalter Janus Henderson, Alliance Bernstein, Ameriprise Financial und Invesco, die Investmentfirma Blue Owl sowie die Private-Equity-Gesellschaften Centerbridge Partners und Clearlake Capital zu den möglichen Interessenten.

(cash/AWP)