An den Finanzmärkten kann in Obligationen, Aktien oder Kryptowährungen über Direktengagements, Anlagefonds und «Exchange Traded Funds» - kurz ETFs - investiert werden. Gerade in unsicheren Zeiten zahlt es sich für Anlegerinnen und Anleger aus, über verschiedene Anlageklassen und Produkte breit diversifiziert aufgestellt zu sein.
Die Mischung von verschiedenen Anlageprodukten erhöht den Renditemix und reduziert die Schwankungsanfälligkeit im Portfolio. Denn einerseits können Kursverluste in einer Anlage durch die Kursgewinne in der anderen kompensiert werden. Andererseits schlagen nicht alle Kurse gleichmässig stark aus, was zu einer Glättung der Volatilität führt.
Erfolgt die Diversifikation unausgewogen, können Investierende schnell den Fokus verlieren und das Anlageziel gerät rasch aus den Augen. Wichtig ist deshalb, sich bei der Auswahl von Anlageprodukten an die eigenen Investmentregeln zu halten. Nur so lässt sich ein optimaler Produktemix im Depot unter Berücksichtigung der Anlagerisiken sicherstellen.
Es muss nicht immer ein ETF auf einen der grossen Indices wie den S&P 500, den Nasdaq, den EuroStoxx 50 oder den Swiss Market Index (SMI) sein. Diese Anlageverhikel können auch durch anders zusammengesetzte ETFs ersetzt werden. Zum Beispiel kann der «Amundi MSCI Ex USA Mega Cap ETF» in Kombination mit dem «UBS CIO AI Equity Preference Portfolio (USD)» eine sinnvollere Kombination für defensivere Anleger sein als ein Engagement im «SPDR S&P 500 ETF». Eine höheren Gewichtung des Amundi-ETFs gegenüber dem UBS-Tracker-Zertifikat unterstreicht eine konservativere Ausrichtung. Wer umgekehrt das Risiko höher gewichten will, legt sich einen höheren Anteil des UBS-Tracker-Zertifikates ins Depot.
cash.ch hat sich bei den drei Produktekategorien Exchange Traded Product ETFs, Fonds und Tracker-Zertifikate umgesehen und acht Anlagemöglichkeiten ausgemacht, welche bei der Diversifikation eine Überlegung wert sind:
«Janus Henderson Tabula Pan European High Conviction Equity UCITS ETF (EUR) Accumulating»
Janus Henderson hat einen aktiv verwalteten Exchange Traded Fund - oder kurz ETF - für europäische Aktien aufgelegt. Ziel des «Janus Henderson Tabula Pan European High Conviction Equity UCITS ETF (EUR) Accumulating» ist ein langfristiges Kapitalwachstum zu erzielen, indem in ein konzentriertes, aktiv verwaltetes Portfolio von Aktien europäischer Unternehmen unabhängig vom Marktstil investiert wird.
Der ETF investiert in rund 20 bis 25 europäische Aktien. Ein Blick auf die Liste der gehaltenen Titel zeigt die üblichen Verdächtigen wie ASM International, Axa, Allianz, Deutsche Bank, Danone, Novartis, Rheinmetall, Sandoz, Saint-Gobain oder UniCredit. Weniger bekannte Namen finden sich auch im Depot mit Nemetschek, Compass, Atlas Copco, oder ASR Nederland. Interessant ist der Fonds für hiesige Investierende vor allem, weil die Dividenden reinvestiert und nicht ausgeschüttet werden. Damit fällt die Besteuerung von Dividendenerträge weg.
«Frankfurter Modern Value ETF»
Die aus einem Börsenclub hervorgegangene Firma Shareholder Value Management legt seit einigen Jahren einen aktiv gemanagten «Frankfurter Modern Value ETF» mit Fokus Value-Investing auf. Das Vorgehen zielt in erster Linie auf den Kapitalerhalt und damit die Vermeidung des permanenten Kapitalverlustes ab. Dabei gelten im Kern die vier einfachen Prinzipien des Value Investings: Die Sicherheitsmarge muss vorhanden sein.
Es wird dabei nur in Unternehmer-Geführte Firmen investieren, die einen wirtschaftliche Burggraben haben. Zudem müssen die Unternehmen über eine überdurchschnittliche Kapitalrendite von mehr als 20 Prozent ausweisen. Total wird in 25 Unternehmen wie zum Beispiel Alibaba, Alphabet, Amazon, booking.com, Progressive, Reckitt, Roche, Ryanair oder Visa.In der Vergangenheit hat der ETF den MSCI World Index bei einer kleineren Schwankungsanfälligkeit outperformt.
«ZKB Aktienbasket Jahresfavoriten 2025»
Jedes Jahr legt die Zürcher Kantonalbank (ZKB) zu Jahresbeginn ein Tracker-Zertifikat mit den Aktienfavoriten auf. Im Vergleich zum Vorjahr hinkt das Tracker-Zertifikat auf die «ZKB Aktienbasket Jahresfavoriten 2025» mit einem Plus von 3 Prozent dem Gesamtmarkt hinterher, der gemessen am Swiss Market Index (SMI) 11 Prozent zugelegt hat. Die Titelselektion besteht aus fünf Large Caps sowie fünf Small- und Mid-Cap-Aktien und ist über verschiedene Sektoren diversifiziert.
Die zehn ausgewählten Aktien - Holcim, Partners Group, Roche, SGS, Sonova, BKW, Emmi, Helvetia, Swissquote und Ypsomed - werden während der Initial-Fixing-Periode gleichgewichtet mit jeweils 10 Prozent in den Aktienkorb aufgenommen. Im Verhältnis zur Börsenkapitalisierung sind kleine und mittlere Unternehmen im Basket somit relativ höher gewichtet.
«Amundi MSCI Ex USA Mega Cap ETF»
In einem Marktumfeld, in dem Mega-Cap-Aktien ein sehr hohes Gewicht in den US-Aktienindizes haben, könnte als alternative Strategie in Betracht ziehen, einen weniger technologielastigen US-Aktien-Basket zu erwerben. Dort sind die magischen Sieben mit Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla nicht enthalten sind. Anlegerinnen und Anleger sind mit dem «Amundi MSCI Ex USA Mega Cap ETF» gut aufgehoben, der in bekannte Firmen wie Abbott Laboratories, Caterpillar, General Electric, Goldman Sachs, IBM, Intuitive Surgical oder ServiceNow investiert.
«Bantleon Select Corporate Hybrids»
Der «Bantleon Select Corporate Hybrids» ist eine Anlagefonds, der in festverzinsliche Anleihen von Industrieunternehme investiert. Mit einem Ertrag von 9,3 Prozent haben Nachranganleihen von Industrieunternehmen 2024 das zweite Jahr in Folge eine überzeugende Performance geliefert. «Für Investoren, die eine Verbindung aus Stabilität und attraktiver Rendite suchen, sollten Corporate Hybrids auch im Jahr 2025 ein Sweetspot sein», meint Michael Hess, Leiter Portfolio Management Unternehmensanleihen bei Bantleon in Zürich auf Anfrage von cash.ch.
Dafür sprechen mehrere Faktoren: defensive Sektorstruktur, niedrige Ausfallraten aufgrund von Investment-Grade-Bonität und attraktive Renditen nahe dem Niveau von High-Yield-Anleihen. Der Coupon-Etrag lag 2024 bei 3,6 Prozent und dürfte im laufenden Jahr ebenfalls bei diesem Niveau zu stehen kommen.
«UBS CIO AI Equity Preference Portfolio (USD)»
Wer seinen Fokus bei einem Tech-Investment auf Künstliche Intelligenz legen will, wird mit dem «UBS CIO AI Equity Preference Portfolio (USD)» fündig. Im Tracker-Zertifikat sind alle Schwergewichte wie Alphabet, Amazon, AMD, Apple, Broadcom, Intel oder Nvidia mit einer maximalen Gewichtung von 6 Prozent vertreten. Dazu gesellen sich weniger bekannte Namen wie Ceva, Gorilla Technology, Grid Dynamics oder Veritone.
Das heisst, die Gewichtung in diesem Basket in Bezug auf die «Magischen Sieben» ist deutlich weniger ausgeprägt als im S&P 500 Index oder dem Nasdaq 100 Index. Interessant könnte hierbei der Einstiegszeitpunkt sein. Der Basket hat in den letzten dreissig Tagen um etwas mehr als 10 Prozent im Preis korrigiert.
«Bellevue Obesity Solutions Fonds»
Das Geschäft mit Schlankheitsspritzen ist ein Wachstumsmarkt par excellence, der jüngst etwas unter die Räder kam und eine Konsolidierung durchlief. Die Aktien der an der dänische Börse kotierten Novo Nordisk haben nach Erreichen eines Allzeithochs im letzten Sommer fast 40 Prozent an Wert verloren, während der Konkurrent Eli Lilly sich gut gehalten und knapp unter dem Allzeithoch notiert.
Mit dem «Bellevue Obesity Solutions Fonds» können Anleger dem Risiko von Einzelanlagen ausschalten. Der Fonds zielt auf langfristiges Kapitalwachstum ab und investiert weltweit in börsennotierte Unternehmen, die sich auf die Prävention und Behandlung von starkem Übergewicht oder Fettleibigkeit und den damit verbundenen Krankheiten konzentrieren.
Der Fokus liegt auf den drei Bereichen Diagnostik und Behandlung, Komorbiditäten sowie Ernährung und körperliche Aktivität und bieten Anlegerinnen und Anlegern Zugang zur gesamten Wertschöpfungskette im Bereich Fettleibigkeit. Die Aktienauswahl basiert auf einer fundamentalen Unternehmensanalyse und erfolgt Bottom-up, unabhängig von Benchmarkgewichtungen.
«Schroders Capital Semi-Liquid SICAV - Global Private Equity»
Für Privatanleger ist es schwierig, in Private Equity zu investieren. Diese Anlageform ist im Normalfall Investierenden mit einem Vermögen über drei Millionen Franken vorenthalten. Durch den «Schroders Capital Semi-Liquid SICAV - Global Private Equity» kann man mit einer Mindestzeichnung von 10'000 Dollar in diese Anlageklasse investieren.
Der Fonds konzentriert sich auf Buyouts kleiner und mittelgrosser Unternehmen in westlichen Volkswirtschaften sowie auf Wachstumschancen in Asien. Der Fonds zielt auf ein Portfolio ab, das nach Regionen, Anlagejahrgängen und Sektoren gut diversifiziert ist, sodass es den Zyklen bestimmter Sektoren weniger stark ausgesetzt ist. Der kurz nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs Ende Februar 2022 aufgelegte Private-Equity-Fonds hat seither eine Rendite von 25 Prozent erwirtschaftet.