Für Dienstag hat das EDA einen Swiss-Sonderflug für ausreisewillige Schweizerinnen und Schweizer aus Israel angekündigt. Der Hinweis darauf erfolgte am Sonntagabend für Schweizerinnen und Schweizer, welche nach den Terroranschlägen in Israel festsitzen und aus der Gefahrenzone weg wollen.

“Das EDA hat Kenntnis davon, dass Swiss am Dienstag, den 10. Oktober, einen Flug Zürich - Tel Aviv - Zürich durchführt”, schrieb das EDA via SMS am Sonntagabend. Dieser Flug werde am Montagmorgen ab 8 Uhr auf der Website der Swiss zur Buchung freigeschaltet, so der Inhalt weiter. Die Buchungen sollten selbständig und individuell vorgenommen werden.

Bloss: Das klappte nicht wie angekündigt, als in Israel festsitzende Schweizer reservieren wollten. “Den angekündigten Flug wollten wir buchen, doch der Flug war nicht aufgeschaltet”, sagt ein ausreisewilliger Schweizer gegenüber cash.ch, der nicht namentlich zitiert werden will. Er ist mit seiner Familie in den zweiwöchigen Israel-Ferien von den Terrorattacken überrascht worden und will nun zurück in die Schweiz reisen.

Offenbar hatte die Swiss beziehungsweise deren Auskunftspersonen für Kunden am Montagmorgen gar keine Kenntnis vom Sonderflug. “Bei der Swiss-Hotline wussten sie heute Morgen von nichts - und bedankten sich für meine vom EDA erhaltenen Informationen vom Sonntagabend”, so der ausreisewillige Schweizer weiter, der daraufhin das EDA kontaktierte. Dort wusste man auch nicht, weshalb man den Swiss-Flug nicht buchen konnte.

Dann die neue Wende um die Mittagszeit am Montag, als der gestrandete Schweizer Familienvater in Tel Aviv nochmals mit einem Vertreter des EDA sprach. Demzufolge finde der Sonderflug statt, die Swiss sei daran, eine Hotline für Schweizer in Israel aufschalten.

Es werde möglicherweise auch zu weiteren Extraflügen von Israel in die Schweiz kommen, da die Nachfrage nach Ausreisen aus Israel gross sei, so die EDA-Auskunftsperson gegenüber dem ausreisewilligen Schweizer. Trotz dieser Nachrichten ärgert er sich über die Kommunikation des EDA und die offensichtlich mangelnde Koordination zwischen dem EDA und der Swiss.

Das EDA selber plant “aktuell keine Sonderflüge”, liess sich David Grichting, Direktor der Konsularischen Direktion des EDA, zuvor bei SRF zitieren. Einige Fluggesellschaften, darunter El Al oder Ryanair, würden jedoch Flüge anbieten, die es ermöglichten, das Land zu verlassen, so Grichting.

Die Swiss nahm am Montagmorgen gegenüber dem “Tagesanzeiger” zum Sonderflug keine Stellung. Laut dem Medium haben Reiseveranstalter ausreisewillige Schweizer Israel über Jordanien mit Edelweiss oder auch Royal Jordanian ausfliegen lassen.

Daniel Hügli
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