Israel brach am Samstag die Gespräche über eine weitere Feuerpause in Katar ab. Die Delegation des Geheimdienstes Mossad sei abgezogen worden, teilte die israelische Regierung mit. Die radikal-islamische Hamas habe ihren Teil der Abmachung nicht erfüllt und nicht alle Kinder und Frauen freigelassen, die auf der vereinbarten Liste gestanden hätten.

Die Hamas erklärte hingegen, dass es erst bei einem Waffenstillstand im Gazastreifen einen weiteren Gefangenenaustausch mit Israel geben könne. Bei den Geiseln, die noch immer von der Hamas gefangen gehalten würden, handele es sich um israelische Soldaten und Zivilisten, die früher in der israelischen Armee gedient hätten, sagte Hamas-Vize Saleh al-Aruri dem Nachrichtensender Al-Dschasira. Die Geiseln würden erst dann übergeben, wenn es zu einem Waffenstillstand komme und alle palästinensischen Gefangenen freigelassen würden. «Der Krieg soll seinen Lauf nehmen. Diese Entscheidung ist endgültig. Wir werden keine Kompromisse eingehen», ergänzte Aruri. Die von Israel und der Hamas unter Vermittlung Katars, Ägyptens und der USA vergangene Woche ausgehandelte Feuerpause war am Freitag ausgelaufen. I

Israel forderte die Hamans zur Freilassung von 17 Frauen und Kindern auf, die noch immer im Gazastreifen festgehalten würden. Die Hamas habe ihre Zusage nicht eingehalten, diese Geiseln freizulassen, sagte der israelische Verteidigungsminister Joaw Gallant. «Jede künftige Diskussion über weitere Geiseln - bevor die Hamas diejenigen freilässt, zu deren Rückgabe sie sich bereits verpflichtet hat - ist gleichbedeutend mit der Aufgabe der 17 Frauen und Kinder, die von der Hamas festgehalten werden.»

Hamas-Kämpfer hatten am 7. Oktober im Süden Israels nach israelischen Angaben 1200 Menschen getötet und etwa 240 Geiseln genommen, darunter Ausländer und Doppelstaatler. Israel startete daraufhin einen grossangelegten Militäreinsatz im Gazastreifen. Bis zum Eintreten der Waffenruhe am 24. November wurden nach Angaben der Gaza-Behörden mehr als 15.000 Palästinenser getötet. Israel hat sich nach dem Grossangriff der Hamas die Vernichtung der Islamisten-Organisation zum Ziel gesetzt.

(Reuters)