Das Börsenjahr 2025 hat diese Woche mit einem ausgedünnten Handel gestartet. Der Schweizer Aktienmarkt fand an seinem ersten Handelstag keine klare Richtung, schloss jedoch schlussendlich um 0,2 Prozent höher. Die US-Börsen hingegen verzeichneten zumindest am zweiten Handelstag einen satten Gewinn. Der Dow Jones schloss mit einem Plus von 0,80 Prozent, während der S&P 500 um 1,26 Prozent stieg. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es gar um 1,67 Prozent nach oben.
Ab kommenden Montag dürften Anleger wieder voll dabei sein. Dennoch sorgt insbesondere der bevorstehende Amtsantritt von Donald Trump am 20. Januar für Gesprächsstoff und Unsicherheit. Anleger fürchten, dass die von dem Republikaner angedrohten höheren US-Zölle und der sich voraussichtlich verschärfende Handelskonflikt zwischen den USA und China für ein schwieriges erstes Halbjahr sorgen könnten.
Mit Argusaugen verfolgen die Investoren dabei auch die Zinspolitik dies- und jenseits des Atlantiks, deren Auswirkungen sich derzeit vor allem bei dem Euro-Dollar-Wechselkurs zeigen. Die Gemeinschaftswährung war am Donnerstag erstmals seit November 2022 wieder unter die Marke von 1,03 Dollar gefallen. Anleger setzen aktuell darauf, dass die US-Wirtschaft weiterhin besser abschneiden dürfte als andere Volkswirtschaften und die US-Notenbank Fed bei ihrem Zinssenkungskurs in diesem Jahr auf die Bremse treten wird. Der Dollar-Index legte mehr als ein Prozent zu.
Neue Hinweise auf den weiteren geldpolitischen Kurs der US-Notenbank Fed erhoffen sich die Anleger von den US-Arbeitsmarktdaten für Dezember (Freitag). Im November wurden in den USA mit 227'000 neuen Jobs ausserhalb der Landwirtschaft wieder mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Experten wiesen allerdings auf Sondereffekte hin, die die Strategie der US-Währungshüter nicht beeinflussen dürften.
Die Experten der Commerzbank erwarten ein Stellen-Plus von 150'000. Dies könnte die Tür für weitere, mässige Zinssenkungen offen halten, aber keine Dringlichkeit signalisieren, dass ein solcher Schritt bereits auf der nächsten Sitzung Ende des Monats anstehe, schreiben die Analysten in einem Kommentar.
Erste Unternehmenszahlen im Fokus
Mit dem Beginn des neuen Jahres stehen auch die Veröffentlichungen von diversen Zahlen im Fokus. Am Montag veröffentlicht das BFS die Detailhandelsumsätze von Oktober und November 2024, gefolgt vom Landesindex der Konsumentenpreise im Dezember und dem Gesamtjahr. Ebenfalls geben Swiss Life und Raiffeisen kommende Woche ihren Ausblick für 2025.
Am Donnerstag folgen auf Unternehmensseite Sika mit den Umsatzzahlen und VAT mit dem vorläufigen Geschäftsergebnis vom letzten Jahr. Ebenso präsentiert die SNB die Zahlen zu den Devisenreserven vom Dezember und ihr Jahresergebnis. Abgerundet wird die Flut an Neuigkeiten mit den Arbeitsmarktdaten vom Seco am Freitag.
Aus der Euro-Zone stehen am Montag die Einkaufsmanagerindizes für Dezember auf der Agenda. Ausserdem warten Anleger auf die Daten zur deutschen Inflation im vergangenen Monat, am Dienstag folgen die Daten für den gesamten Euroraum.
Experten rechnen mit einem leichten Anstieg, gehen aber weiterhin im ersten Halbjahr von einer insgesamt rückläufigen Teuerung aus. Im November hatten sich Waren und Dienstleistungen um durchschnittlich 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat verteuert. Der Markt preist aktuell Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank um insgesamt rund 100 Basispunkte in diesem Jahr ein.
Zur Wochenmitte rücken unter anderem die vorläufigen Zahlen zum Verbrauchervertrauen in der Euro-Zone im Januar in den Fokus. Zudem wird das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung vom Dezember veröffentlicht.
(cash/AWP/Reuters)