Die Präsidentin des Automobilverbands VDA, Hildegard Müller, sieht EU-Strafzölle auf chinesische E-Autos skeptisch. «Wir haben schlechte Standortbedingungen und zu hohe Kosten, die uns zunehmend nicht mehr wettbewerbsfähig machen. Dem müssen wir uns stellen».

In der EU gebe es unterschiedliche Sichtweisen auf die Zoll-Frage, weil viele Länder grössere Import- als Exportüberschüsse hätten. Frankreich exportiere kaum Autos nach China. «Das erklärt, warum dort Zölle eher befürwortet werden», sagte Müller. Die deutsche Automobilindustrie dagegen sei eine der globalsten Industrien und könne fast alle Weltmärkte bedienen. «Drei von vier Autos, die wir produzieren, werden exportiert. 70 Prozent unserer Arbeitsplätze hängen am Export.»

Die EU-Kommission entscheidet voraussichtlich im Juni, ob sie Anti-Dumping-Zölle auf chinesische E-Autos verhängt und damit den USA folgt. Dort sollen die Strafzölle ab August auf 100 Prozent steigen. Im Raum steht der Vorwurf, dass China seinen Herstellern durch hohe Subventionen einen Wettbewerbsvorteil verschafft.

(Reuters)